Samstag, 26. Juli 2008

Österreich Rundfahrt 2008

Prolog wegen Gewittersturms abgebrochen: Als Dritter musste ich heute den auf 1,5 km verkürzten Prolog bestreiten. Die Verkürzung erfolgte, weil schlechtes Wetter angesagt war. Für einmal schien ich von den Verhältnissen begünstigt zu sein. Das war in der Vergangenheit oftmals anders. Mit einer Zeit von 2.14.91 war ich eigentlich ganz zufrieden. Ich verlor damit nur knappe 9 Sekunden auf den Besten (Stefan Radlocha, mit 2.06.05). Im Verlaufe des Rennens wurden die Bedingungen aber immer schlechter und Spitzenfahrer wie Tom Boonen, Paulo Savoldelli und andere verloren auf der kurzen Schlaufe mehr als eine halbe Minute. Um 16.25 Uhr hat die Rennleitung - 9 Fahrer standen noch am Start - das Rennen abgebrochen. Damit gehen wir also morgen alle zeitgleich in die erste Etappe. Auf uns warten zwischen Klausen und Toblach 171 km und das untenstehende Profil.

 

Erste Etappe: Gerrit Glomser Zweiter hinter Weltmeister Bettini – Die heutige erste Etappe von Klausen nach Toblach war hektisch und mit zwei schweren Bergen ausgetattet. Wir konnten uns schon in einer ersten Fluchtgruppe präsentieren, die aber keinen langen Erfolg hatte. Am letzten Berg ca 23 km vor dem Ziel musste ich die etwa 20-köpfige Fluchtgruppe ziehen lassen. Das Schlussstück dieses Bergs war "schmierig". Ich wusste nicht, ob ich auf der grossen oder auf der kleinen Scheibe fahreN  sollte. Zusammen mit vier anderen Konkurrenten, u.a. Matthias Russ und Daniel Frei konnte ich in der Abfahrt wieder Zeit gutmachen. Genau einen Kilometer vor dem Ziel erreichten wir die Spitze. Ich fuhr an der Gruppe vorbei bis zu Teamkollege Gerrit Glomser. Er konnte mir ein Zeichen geben, dass er sich gut fühlte und so zog ich ihm mit meinen letzten Kräften den Spurt an. 300 Meter vor dem Ziel fuhr er aus meinem Windschatten und passierte mich. Bis auf die letzten Meter glaubte ich, dass es ihm zum Sieg reichen würde. Doch Gerrit jubelte zu früh, Weltmeister Paulo Bettini fing ihn noch um ein paar Zentimeter ab. Schade! Ich beendete das Rennen zeitgleich mit der ganzen Spitzengruppe auf Platz 23. Morgen gibts eine Bergankunft auf dem Kitzbühler Horn.

 

2. Etappe: Nah dran am Kitzbühler Horn – Das war wieder verdammt hart heute. Der anfängliche Regen und die Kälte waren gar nicht nach meinem Gusto. Dazu kam, dass mir gestern Abend beim Essen irgend etwas nicht gut bekommen ist (? Maissalat?) Aber meine Teamhelfer haben gut zu mir geschaut und mich immer wieder mit Regenmäntelchen versorgt, bzw. entsorgt. Am Kitzhbühler Horn war ich gezwungen, meinen Rhythmus zu fahren. Für einen Top-Ten-Platz hat es nicht ganz gereicht, aber immerhin erreichte ich das Ziel als 12. mit einem Rückstand von 2.46 und direkt vor einem anderen Schweizer, Thomas Frei von Astana. Den gleichen 12. Platz belege ich nun auch im Gesamtklassement. Gerrit Glomser musste für seinen gestrigen Effort büssen und verlor als 99. über 13 Minuten und fiel auf den 61. Platz zurück. Morgen geht es auf das Dach der Austria-Tour. Das Hochtor liegt auf über 2500 Meter. So hoch hinauf gings in diesem Jahr noch nie. Mal schauen, wie meine Beine und mein Magen morgen "zwäg sind". Im letzten Jahr habe ich auf der genau gleichen Etappe als 12. nur 55 Sekunden eingebüsst.....

 

3. Etappe: Ein Kampf vom ersten bis zum letzten Meter – Die heutige Königsetappe über den Grossglockner war für mich ausserordentlich schwer. Ich hatte mich nicht so gut erholt von gestern und fühlte mich schon zu Beginn der Etappe nicht allzu gut. Ich musste schon im Aufstieg zum Grossglockner die Spitze ziehen lassen. Auf dem 2500 Meter hohen Pass hatte als 32. fast viereinhalb Minuten Rückstand. Dort oben waren wir nur zu fünft. Es waren noch 100 km bis ins Ziel. Ich machte mir grosse Sorgen. Gottseidank schloss dann von hinten eine grössere Gruppe zu uns auf, in der sich auch Teamkollege Rene Weissinger befand. Er ist ein Super-Abfahrer und er hat mir heute ganz viel geholfen. Bis zum Schlussaufstieg konnten wir darum viel Zeit gutmachen. Am Ende fühlte ich mich dann etwas besser und konnte weitere Plätze gutmachen. Schlussendlich wurde ich 22. mit noch 2.17 Rückstand. Damit bin auch im Gesamtklassement nur um zwei Plätze auf den 14. Rang zurückgefallen. Aber so groggy und kaputt wie heute nach dem Rennen war ich noch selten. Ich konnte die Umgebung kaum noch wahrnehmen. Und morgen folgt eine Etappe über fast 220 Kilometer. Ich hoffe, dass ich das überstehen werde....

 

4. Etappe: Capitain de Route für 15 Teilnahmen geehrt – Vor dem Start zur gestrigen Etappe konnte unser Team-Senior Harald Morscher eine Auszeichnung für den "Aktiven mit den meisten Teilnahmen" entgegennehmen. Zum 15. Mal bestreitet Morscher die Österreich Rundfahrt, bei der er mit dem Gesamtsieg im Jahr 1994 den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert hatte.  Unser Harry ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des österreichischen Radsports, der neben seiner aktiven Laufbahn auch als Co-Teamchef von Volksbank Impulse setzt." Auf der längsten Etappe kam es zu einem Massenspurt, an dem ich mich nicht beteiligte und als 71 mit der Zeit des Siegers gewertet wurde. Im Gesamtklassement bin ich weiterhin 14.

 

5. Etappe:  Probleme –  Im Moment klebt das Pech an mir. Beim Aufstieg aufs Kitzbühler Horn habe ich mir vorgestern offenbar eine Sehne hinten am Knie überdehnt.  Das tat gestern bei jeder Pedalumdrehung weh. Am Abend liess ich das Knie von Physio Petra lange und intensiv behandeln. Mit einem dicken Tape nahm ich heute die Etappe in Angriff. Bis 25 Kilometer vor dem Ziel ging es so la la. Ich kam wenigstens mit. Dann rannte so ein Hundekläffer auf die Strasse und ich kam zu Fall. Um mein Knie zu schonen fiel ich auf den Arm und vor allem auf den Rücken und jetzt ist dieser mein grösstes Problem. ich fühle mich gar nicht gut und muss abwarten, wie Petra dieses Problem angehen will. Josef Benetseder und Harry Morscher haben mich wieder ins Feld zurückgefahren, so dass ich wir immerhin noch mit dem Feld ankamen und ich im Gesamtklassement nicht zurückfiel.

In meinem Zustand müsste ich eigentlich ans Aufgeben denken. Da aber nur noch das Zeitfahren und die Schlussetappe auf dem Programm stehen und ich dann eine Pause einlegen will, werde ich mich wohl durchkämpfen. Aber gute Voraussetzungen für das flache 27km Zeitfahren wären anders...

 

6. Etappe: Schadensbegrenzung gelungen – Mit meinem malträtierten Körper (Rücken, Arm und Knie) hatte ich heute zu meiner "Lieblings-Disziplin" Zeitfahren anzutreten. Es war mir klar, dass ich nicht um einen Spitzenplatz kämpfen konnte. Ich hatte mir einfach zum Ziel genommen, im Gesamtklassement nicht aus den Top 20 hinauszufallen. Das ist gelungen. Mit 3.21 Rückstand hielt sich mein Rückstand in Grenzen und es überholten mich im Gesamt-Klassement nur gerade der Italienier Sesteli (um 2 Sekunden) und der Österreicher Pichler. Ich bin damit nun 16. und wenn morgen nichts Dummes passiert, werde ich meine beste Klassierung in einer Rundfahrt in diesem Jahr abliefern.

 

7. Etappe: Platz 16 im Gesamtklassement – Auf der Schlussetappe nach Wien haben wir alles für unsere Sprinter getan. Fast, aber eben nicht ganz, wäre die rechnung aufgegangen. Hinter Sieger Paulo Bettini klassierten Rene Weissinger und Andre Korff auf den Plätzen 3 und 6. Mit meinem 43. Platz in der Siegerzeit zählte ich immerhin noch zum gewerteten Team, das an diesem Tag den 2. Platz in der Mannschaftswertung belegt hat.

Mit meinem 16. Platz in der Gesamtwertung bin ich angesichts der verschiedenen gesundheitlichen Probleme in der vergangenen Woche (Magen, Sehne am Knie, Rücken) eigentlich zufrieden.

Nun brauche ich dringend eine Zeit der Erholung. Nach mehr als 50 Renntagen, mit 8 beendeten Rundfahrten, keinem einzigen Tag im Grupetto und nur zwei Rennaufgaben (SM, Gippingen) gehen die Batterien zur Neige. Darum sind ein paar Ruhetage sicher nicht schlecht. Für den Saisonabschluss (Deutschland Rundfahrt, WM) will ich mich nochmals gezielt aufbauen und motivieren.

 

 

 

 

Donnerstag, 26. Juni 2008

Müde, aber zufrieden

Ich melde mich nach drei schwierigen letzten TdS-Tagen. Wie ich berichtet habe, war ich in der Steigung hinauf nach Verbier schon etwas auf den Felgen. In der Etappe von Gruyère nach Lyss, die mit einem Stundenmittel von 45 kmh absolviert wurde ging es mir nicht besser. Ich hatte gewisse Magen/Darm-Probleme. Ich glaube nicht, dass das vom Essen kommt. Vielleicht war der abrupte Temperaturwechsel schuld daran oder dann meine teilweise Erschöpfung. Auf jeden Fall hatte ich Richtung Lyss und dann vor allem auf den beiden technisch schwierigen Zusatzrunden von je 27 Kilometern Probleme, den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. In den engen Kurven und Strässchen ist es umso schwieriger mitzuhalten, wenn man nicht ganz vorne dabei ist. Immer wieder abbremsen, beschleunigen und Löcher stopfen, das tut weh, wenn man schon einigermassen „auf dem Zahnfleisch“ fährt. Immerhin habe ich es noch geschafft, mit dem Feld ins Ziel zu kommen. Fabian Cancellara hat wirklich eine Meisterleistung abgeliefert. Hut ab!

Dann wieder so ein langer Transfer nach Attinghausen. Das Bergzeitfahren von Altdorf (458m) auf den Klausenpass (1948m) über gut 27 Kilometer war wirklich hart. Ich fühlte mich immer noch nicht so gut, habe aber nochmals versucht, alles zu geben. Schon nach wenigen Kilometern holte mich Fränk Schleck ein, der zwei Minuten nach mir gestartet war. Ich versuchte, seinen Rhythmus mitzugehen, überdrehte aber prompt und geriet erstmals in die Defensive. Dann hatte ich auch noch einen platten Reifen und mein Hinterrad musste gewechselt werden. Damit war die Moral etwas weg und der Pfupf draussen. Mit 7.45 Rückstand wurde ich nur 60. und bin natürlich nicht ganz zufrieden. Ich war überrascht, dass ich im Gesamtklassement dadurch nicht nach hinten gereicht wurde. Ich habe sogar noch einen Platz gewonnen, weil Oliver Zaugg, der bisher beste Schweizer auch wegen Magenproblemen auf den Start verzichten musste.

In der letzten Etappe nach Bern ging es vor allem darum, das Sprint-Trikot sicher nach Bern zu bringen. Es hatten nicht weniger als acht Fahrer Chancen, uns das weisse Trikot noch abzunehmen, darunter auch David Loosli, Martin Elmiger, Steve Morabito und unser Andreas Dietziker. Mit einer Flucht über 130 Kilometer tat Rene Weissinger genau das Richtige. Sein Sprintsieg 25 Kilometer vor dem Ziel machte alles klar. Rene ist mein „Nachfolger“ als Sprintsieger der TdS. Bravo! Für mich war die letzte Etappe o.k. Im Finish war es ähnlich wie vor zwei Tagen in Lyss. Auf den engen Strassen Berns, gespickt mit vielen Hindernissen und scharfen Kurven hiess es höllisch aufpassen. Gewonnen hat nochmals „Klubkollege“ Fabian Cancellara. Ich wurde 40. Zum Abschluss muss ich feststellen, dass ein Pro Tour Rennen schon ein ganz anderes Niveau aufweist. Die Stars haben alles gegeben um zu zeigen, dass sie in Form sind. Für mich verlief es nicht ganz optimal, aber auch nicht schlecht. Der 21. Platz im Gesamtklassement kann sich sicher sehen lassen. Nur drei Schweizer beendeten das Rennen noch schneller als ich.

 

 

 

Montag, 23. Juni 2008

Grosi "Friedi" fieberte in Verbier mit

Sorry, dass ich meinen Tagebuchauszug von gestern erst heute „ins Netz“ stellen kann. Ich war gestern Abend nach der schweren Etappe „total fertig“. Die Etappen beginnen wegen den TV-Übertragungen immer erst so spät und sind jeweils erst gegen sieben Uhr fertig. Dann folgt meist noch der lange Transfer ins Hotel. Gestern Abend mussten wir zum Beispiel von Verbier noch bis nach Montreux fahren. Duschen, Massage, Nachtessen. Es wird jeden Abend sehr spät. Immerhin haben wir die Hälfte der Reise nach dem heutigen Startort in Gruyère schon hinter uns. Den verschiedenen Fans aus dem Simmental (darunter waren auch meine Grosseltern) wollte ich heute etwas zeigen. Aber ich hatte im Schlussaufstieg (700m Höhendifferenz) nicht die allerbesten Beine und hatte darum Mühe, in einen guten Rhythmus zu kommen. Ich habe mich schon geärgert, dass Fahrer an mir vorbeizogen, mit denen ich in den Bergen sonst gut mithalten kann. Auf der anderen Seite muss ich auch feststellen, dass das Niveau in den Pro Tour-Rennen halt schon noch etwas anderes ist. Die Etappe ging von Anfang an schon recht zügig voran. Schon am Nufenenpass bildete sich eine Gruppe mit Andreas Dietziker, die bis in den Schlussaufstieg Bestand hatte. Ich zolle Andreas und seinen Gefährten viel Respekt, der berüchtigte Gegenwind im Wallis kostete für uns alle enorm viel Kraft. Ich wurde in Verbier 40. mit einem Rückstand von 3.35 auf den Etappensieger und neuen Leader Kim Kirchen. Dadurch büsste ich zwei Ränge im Gesamtklassement ein und bin nun 23. mit gut sechs Minuten Rückstand. Das Gesamtklassement ist nun ordentlich gefestigt. Grosse Verschiebungen nach vorn sind kaum mehr möglich. So hoffe ich, dass ich die TdS als Viertbester der gestarteten zwanzig Schweizer hinter Oliver Zaugg (10.) Michael Albasini (13.) und Alex Moos (15.) abschliessen kann. Mein Rückstand lässt aber jetzt auch die Chance offen, einmal etwas zu probieren. Meine Form ist nämlich weiterhin gut und wenn die Beine mitmachen, ist alles möglich. Zwei der letzten drei Etappen enden im Kanton Bern. Da würde ein Exploit besonders viel Freude machen. Viele Grüsse vom Lac Leman von

Freitag, 20. Juni 2008

Geplatzte Aufholjagd mit Damiano Cunego

Heute starteten wir seit langer Zeit wieder einmal bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen. Das wirkte sich sofort auf das Tempo und den Rennverlauf aus. Wie „gestört“ ging es Richtung dem ersten Bergpreis in Flims, Fluchtversuch folgte auf Fluchtversuch, bis sich dann eine 14-er Gruppe mit dem Gesamtsiebenten Vanotti absetzen konnte. Am Lukmanierpass blieben davon noch sieben Leute übrig, denn das Tempo war weiterhin sehr hoch. Eben Pro-Tour-mässig. In der gleichen Weise ging es am dritten Hindernis des Tages, am Monte Ceneri zur Sache. Ich hatte alle Hände voll zu tun um, den Überblick nicht zu verlieren. Schlussendlich kam mit der Steigung von Novaggio nochmals so ein richtiger Tessiner-Berg auf einer recht engen Strasse auf uns zu.Hier gelang es mir im obersten Teil ganz knapp nicht mehr, den Anschluss zu halten. Zusammen mit dem Italieniener Damiano Cunego von Lampre und dem Belgier Philippe Gilbert (Française des Jeux) versuchte ich alles um auf der 13-km langen Schlussabfahrt nochmals aufzuschliessen. Mehrmals waren wir in Sichtweite der grossen Spitzengruppe. Aber in einer grösseren Gruppe fährt man schneller zu Tal, als in einem Trio. Darum war an ein Einholen nicht mehr zu denken. Im Gegenteil, wir wurden noch von einer hinteren Grüpplein geschluckt und erreichten in dieser 1.54 hinter dem Sieger Markus Fothen und eine gute Minute hinter dem zweitplazierten Sergei Ivanow das Ziel. Ich wurde 26. direkt vor Cunego und dem Sieger der ersten Etappe Oscar Freyre. Schade für die verlorene Minute! Das hat mir den Verlust von vier Rängen im Gesamtklassement eingebracht. Mit einem Rückstand von 2.31 bin ich nun 21. Damit ist Polen noch nicht verloren… Morgen ist auch wieder ein Tag. Verloren haben wir aber leider heute unseren Sprinter Olaf Pollack. Er fühlt sich gesundheitlich nicht ganz auf dem Damm und musste das Rennen aufgeben. Als Mannschaft kamen wir heute auf den sehr guten Platz 8. Dafür zählbare Resultate lieferten neben mir Andreas Dietziker und Team-Junior Elias Schmäh. Auch das weisse Sprint-Trikot blieb in unseren Reihen: Es gehört weiterhin Rene Weissinger. Dagegen erreichte uns aus Deutschland eine gute Meldung. Wir haben eine Wild Card für die Deutschland-Rundfahrt erhalten. Die Organisatoren haben uns eingeladen, weil unsere Teilnahme am Biologischen-Pass-Programm der UCI und die Aufnahme des Teams in die Organisation MPCC gewürdigt wurden. MPCC ist zu deutsch eine Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport. Damit verpflichtet man sich über die strikte Einhaltung des Ethik-Codes und darüber hinaus für die freiwillige Offenlegung aller leistungsspezifischen Gesundheitsdaten. Wir sind das 12. Team, das in diesen „Club“ aufgenommen worden ist. Ob ich die Deutschland-Rundfahrt wie im letzten Jahr ebenfalls bestreiten kann, ist noch nicht festgelegt worden.

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 18. Juni 2008

Ein Double der gestrigen Etappe

Praktisch alles was ich über die dritte Etappe geschrieben habe, stimmt auch für die vierte Etappe. Es war noch einmal so ein nasser und kalter Tag heute.  Wie gestern riss eine Dreier-Fluchtgruppe schon kurz nach dem Start aus. Einziger Unterschied: Wir waren nicht vertreten. Und wie am Vortag, war dieser Gruppe kein Erfolg beschieden. Kurz vor dem Ziel wurde sie eingeholt. Der Sieger hiess, wie könnte es anders sein, wieder Robbie McEwen. Und wie in der dritten Etappe hatten wir einen Mann fast ganz vorne. Andre Korff wurde Sechster und erreichte damit unser bisher bestes Etappen-Resultat. Und zum zweiten Mal nach gestern konnte sich Rene Weissinger ins weisse Sprint-Trikot einkleiden lassen! Ich kam wiederum mit der Spitze ins Ziel und habe mich aus dem Spurt rausgehalten. Platz 56 in der Etappe und wie gestern 17. im Gesamtklassement ist der aktuelle Stand.

Ab morgen so hoffe ich, wird alles ein bisschen anders. Meteo Schweiz sagt, dass es wärmer wird und dass die Niederschläge aufhören. Der Etappenplan weist ein anderes Profil auf. Vier Bergpreis-Wertungen in Flims, auf dem Lukmanier, auf dem Monte Ceneri und bei Novaggio werden dafür sorgen, dass die Sprinter wohl im Finish nicht mehr dabei sein werden. Für mich hoffe ich natürlich, dass ich bis am Schluss mithalten kann. Wir werden sehen.

Aus Domat / Ems euer noch nicht ganz aufgewärmter Florian

 

Tour de Suisse-Tagebuch 2008 - 16. Juni 

René Weissinger trägt „mein“ Sprint-Trikot

Schon wieder so ein nasser und kalter Tag heute. Wir starteten um 14’40 Uhr verpackt mit allem was gegen die Unbill der Witterung einigermassen hilfreich sein kann. Schon nach 10 Kilometern riss unser Teammitglied Rene Weissinger zusammen mit dem Franzosen Duclos-Lasalle und dem Amerikaner Louders aus. Während mehr als 130 Kilometern lagen sie, zeitweise mit acht Minuten in Front. Auch dieser Flucht war, wie zu befürchten war, kein Erfolg beschieden aber Rene Weissinger durfte sich dank zwei gewonnenen Sprintwertungen ins weisse Sprint-Trikot einkleiden lassen, das ich im letzten Jahr praktisch während der ganzen Tour tragen durfte.

Damit ist steht unser Team auch in diesem Jahr wieder im Blickpunkt des Medien-Interesses. Das ist gut für unseren Sponsoren Volksbank und gut für unsere Mannschaftskasse. Wir hoffen natürlich, das Trikot in den kommenden Tagen verteidigen zu können. Andreas Dietziker kam in seiner Heimetappe – er wohnt in Aadorf – im Spurt auf den guten 10. Platz und André Korff wurde 14. Ich hielt mich wie meistens bei Massenankünften – erst recht auf nasser Strasse – zurück und wurde zeitgleich mit Sieger Robbie McEwen 88. Im Gesamtklassement gab es keine Änderungen. Jetzt hoffe ich, dass Meteo Schweiz Recht hat und es ab Morgen wärmer und ab Mittwoch auch etwas trockener wird. Sonst erfriere ich noch über den Lukmanierpass (1911 m) und über den Nufenenpass (2478 m). Florian 

Montag, 16. Juni 2008

TdS-Tagebuch 3. Etappe

Bergkäse und Blütenhonig zum "Z'morge"

 

 

 

Heute stand schon die längste Etappe auf dem Programm. Bei nassem und kaltem Wetter waren 197 Kilometer zu absolvieren. Das sind eigentlich nicht unbedingt Verhältnisse, wie sie mir zusagen. Ich hatte vor dem Start nicht das beste Gefühl, ich hätte es lieber warm und trocken. Wir starteten den Tag mit dem traditionellen Frühstück. Für mich gehört neben Müesli auch immer ein gutes Stück Käse dazu. Und immer dabei habe ich auch meinen Zweisimmer-Blütenhonig von Alt-Lehrer Hans Burkhalter. Wir hatten Zeit, die Sonntagspresse zu studieren und liessen den gestrigen Tag nochmals Revue passieren. Für uns alle war der grosse Besucheraufmarsch am Chuderhüsi wirklich ein Erlebnis. Drei Stunden vor dem Start habe ich dann noch eine Portion Pasta verzehrt. Diese Kohlehydrate sollen später am Flumserberg meinen Motor in Schwung halten. Heute mussten wir den Start- und Etappenort Langnau definitiv verlassen. Ich darf den Emmentalern ein Kompliment machen. Sie haben die drei TdS-Tage mit viel Liebe und Sachkenntnis organisiert. Erst am nächsten Freitag werden wir wieder in den Kanton Bern einfahren. Was wird bis dahin passieren? Wer wird Leader sein? Werden wir unser Ziel; einen Etappensieg zu feiern, schon erreicht haben? Wo werde ich dann im Gesamtklassement stehen? 

Zur Etappe: Nachdem ein paar Fluchtversuche gekontert worden waren, lag plötzlich Martin Elmiger allein vorne. Und wie – mit 18 Minuten Vorsprung erreichte er die Steigung zum Sattel. Im Feld wurde nun reagiert und Martin konnte eingangs der Schluss-Steigung in die Flumserberge wieder gestellt werden. Ich erreichte diese letzte Steigung (1000 Meter HD) in einer sehr guten Position, was ich vor allem Andreas Dietziker zu verdanken habe. Er hat mich bei den schwierigen Verhältnissen immer wieder in eine gute Position gebracht. In der harten Schluss-Steigung bin ich eigentlich gut mitgekommen bis zur Tempoverschärfung durch Fränk Schleck, Stijn Devolder und Igor Anton drei Kilometer vor dem Ziel. Da musste ich abreissen lassen und verlor bis ins Ziel noch 1.24 Minuten. Mit dem 17. Platz habe ich mir aber eine gute Ausgangslage für das Gesamtklassement geschaffen. Bester Schweizer war heute Oliver Zaugg. Erinnert ihr euch an meine Prognose im ersten TdS-Tagebucheintrag. Ich habe Oliver beim Schwarzwald-Rennen beobachtet. Er ist im Moment wirklich ganz stark. Unser Hotel liegt ideal, nur 300m vom Ziel weg. Es ist jetzt kurz vor neun Uhr und erst jetzt geht’s zum Nachtessen. Dann werden wir uns noch die zweite Hälfte des EURO-Spiels Schweiz-Portugal ansehen. Ausschlafen können wir am Morgen, der Start für die Etappe nach Gossau ist erst auf 14’40 Uhr angesetzt. Morgen müssen es wohl die Sprinter richten. 

Florian 

Sonntag, 15. Juni 2008

Tour de Suisse-Tagebuch 1. Etappe

Nichts von einer gemütlichen Einroll-Etappe

Das war ein hartes Stück Arbeit heute. Die erste Etappe der Tour de Suisse im hügeligen Emmental hat wohl einige von uns total überrascht. Zweimal über den Schallenberg und dreimal die giftige 15%-Steigung von Röthenbach zum Chuderhüsi hinauf haben dafür gesorgt, dass das Klassement schon recht klare Konturen aufweist. Während fast der ganzen Etappe wurde ein horrendes Tempo angeschlagen und die vielen Positionskämpfe sorgten immer für Unruhe im Feld. Ich fühlte mich ganz okay. Die erste Steigung am Chuderhüsi passierte ich ganz vorne an dritter Stelle. Der Zuschaueraufmarsch an diesem Berg war enorm, es herrschten beinahe Verhältnisse wie auf der Alpe d’Huez. In der anschliessenden Abfahrt entwichen uns dann David Loosli, Steve Zampieri und der Spanier Ingnatio Landaluze. Als das Trio gegen 10 Minuten Vorsprung hatte, bedauerte ich fast, nicht mitgegangen zu sein. Aber das hätte viel Kraft gekostet und die Flucht war wieder einmal nicht von Erfolg gekrönt. Zwei Kilometer vor dem Ziel war es um Loosli & Co. geschehen. Rund 35 Kilometer vor dem Ziel gab es einen Sturz, in den leider auch Elias Schmäh verwickelt war. Ironie der Geschichte: Sein Sturz war am TV hautnah zu sehen. An Elias Rahmen war die TV-Kamera angebracht. Ich war direkt vor ihm und hatte Glück nicht mitgerissen zu werden. Aber es entstand ein grösseres Loch zur Gruppe und es brauchte viel Kraft, um wieder aufzuschliessen. Vor einem zahlreichen Publikum wurde ich nach 146 Kilometern, zeitgleich mit Sieger Oscar Freyre aus Spanien 31. Mit dieser Leistung kann ich zuversichtlich auf die morgige schwere Etappe blicken. Im Aufstieg nach den Flumserbergen werden die Karten neu gemischt. Wir fragen uns alle, ob das schon die Königsetappe sein wird. Die Etappe ist fast 200 km lang und der Schlussaufstieg weist rund 1000 m Höhendifferenz auf.

Florian Stalder

 

Samstag, 14. Juni 2008

Tour de Suisse Tagebuch 2008

Einrücken nach Langnau/Sörenberg

Endlich geht sie los, die Tour de Suisse. Zusammen mit der Astana-Mannschaft wohnen wir für die nächsten zwei Nächte ziemlich abgelegen vom Renngeschehen im Hotel Crystal im luzernischen Sörenberg. Auf 18’30 Uhr ist die Mannschafts-Präsentation in Langnau angesagt. Dabei sind 18 UCI-Pro Tour-Teams. Unser Volksbank-Team und die Mannschaft BMC sind die beiden einzigen Teams mit Wildcards. 160 Fahrer werden sich also morgen am Start der diesjährigen Tour de Suisse einfinden. Meine Favoriten sind ich neben den Schleck-Brothers von CSC, Klöden und Inglinskiy von Astana, Schumacher von Gerolsteiner, Kirchen und Ciolek von Highroad, Cunego und Ballan von Lampre, Freire und Dekker von Rabobank. Aber auch Christian Knees, der die kürzliche Bayern-Rundfahrt knapp vor unserem Andreas Dietziker gewonnen hat könnte für einen Exploit sorgen. Andere wie Ciolek, Zabel und Cancellara werden sich auf Etappensiege konzentrieren. Müsste ich im Gesamt-klassement auf einen Schweizer setzen, wäre Oliver Zaugg mein Tipp. Er hat mir an den letzten Rennen einen ganz starken Eindruck gemacht.

Leider musste der letztjährige Gesamt-Achte Gerrit Glomser aus unserem Team aus Krankheitsgründen kurz-fristig auf einen Start verzichten. Damit ist bei uns noch gerade ein Österreicher (Harald Morscher), dafür aber vier Deutsche und drei Schweizer am Start. Unser Ziel ist sicher ein Etappensieg. Für mich heisst es: Schauen, wie es in den ersten Etappen läuft. Wenn ich vorne mithalten kann, wird sicher eine gute Platzierung im Gesamtklassement eine Option. Aber im Radrennsport kann man nie etwas programmieren. Oft ergeben sich im Rennen Situationen, aus denen man neue Ziele anvisieren kann. Den Gewinn des TdS-Sprint-Trikots im letzten Jahr hatte ich mir ja auch nicht als Ziel gesetzt. Das ergab sich so, weil ich in der entscheidenden Phase der ersten Etappe – in der letzten Sprintwertung – vorne lag und das Trikot in Empfang nehmen konnte.

 

Ich habe im Verlauf dieser Woche noch einige meiner Trainingsrouten im Simmental und im Berner Oberland abgefahren. Dabei bin auch am Camp der holländischen Fussballfan’s in Interlaken/Unterseen vorbeigekommen.

Gewaltig dieser Aufmarsch und was da abgeht. Ich hoffe auch auf eine gute Stimmung bei der Tour de Suisse. Vielleicht können wir unsere Sportfan’s mit guten Leistungen überzeugen und von der Trauer um das Ausscheiden der Schweizer Nati ablenken. Ich auf alle Fälle werde mir alle Mühe geben!  Florian Stalder

Freitag, 13. Juni 2008

Beste Saisonklassierung: Rang 6 am GP Schwarzwald

Das 1.1.-Rennen im Schwarzwald gehört zu den härtesten Eintages-Rennen der Saison. Ich fühlte mich von Anfang an sehr gut und ging schon kurz nach dem Start mit einer 12-Mann starken Spitzengruppe nach vorne.

Leider waren in dieser Gruppe nicht weniger als fünf Fahrer von Gerolsteiner präsent. Sie überwachten jeden Fluchtversuch und griffen ganau dann an, als wir anderen mit vereinten Kräften wieder eine Fluchtgruppe eingeholt hatten und entsprechend etwas auf dem Zahnfleisch fuhren. Der Schweizer Matthias Frank, der eigentlich nur eine taktische Flucht machen sollte, gewann dieses sehr schwere Rennen mit 3500 m Höhendifferenz am Ende mit 1.14 Vorsprung auf die inzwischen auf sieben Mann verkleinerte Verfolgergruppe. Ich wurde Sechster, und habe gesehen, dass mein Formaufbau Richtung Tour de Suisse stimmt.

 

 

 

 

 

 

Samstag, 7. Juni 2008

Bayern-Rundfahrt

1. Etappe: Mit der Spitzengruppe im Ziel - Die heutige erste Etappe war recht anspruchsvoll. Im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden, wenn auch der Rhythmus und die letzte Power nach der langen Trainings-phase noch etwas fehlte. Die Mannschaft hat uns - Andreas Dietziker und mich - sehr gut unterstützt und tip-top in die Steigungen gefahren. Die Schluss-Steigung, die zweimal zu befahren war, war für mich etwas zu "flach". Bei der ersten Zielpassage ging ich mit der Spitze mit und habe dabei vielleicht etwas zu viel Kraft verbraucht. Aber immerhin habe ich auch beim Schlussanstieg mithalten können und wurde zeitgleich mit dem Sieger Gerhard Ciolek 18. In der gleichen Gruppe belegte Teamkollege Andreas Dietziker den 10. Platz. Vorjahressieger Stefan Schumacher erging es bedeutend schlchter. Er kassierte einen Rückstand von über 7 Minuten und schied damit für die Gesamtwertung schon am ersten Tag aus.

 

2. Etappe: Wieder einmal in den Top-Ten's - Ich unserem gestrigen Sieg gingen wir bei schwülheissem "Vuelta-Wetter" in die dritte Etappe. Bis auf den Sprint hat alles tadellos geklappt. Unser schnellster Sptinter Olaf Pollack war nicht in der Spitzengruppe und es gelang uns nicht ganz, Andreas in eine sehr gute Position zu bringen. So wurde ich am Schluss 10. und Andreas, im Normalfall eigentlich der endschnellere Mann wurde direkt hinter mir als Elfter klassiert. Morgen ist nun das Einzelzeitfahren über 26 Km angesagt. Andreas und ich liegen im Gesamtklassement nur 26 Sek. zurück auf den Rängen 13 und 16. Für mich dürfte es schwierig werden, diese Position zu halten. Andreas hingegen darf sich eine Verbesserung erhoffen. Ich hoffe dann, in der letzten Etappe nochmals ein Zeichen setzen zu können.

 

3. Etappe: Wieder einmal in den Top-Ten's - Nach unserem gestrigen Sieg gingen wir bei schwülheissem "Vuelta-Wetter" in die dritte Etappe. Bis auf den Sprint hat alles tadellos geklappt. Unser schnellster Sptinter Olaf Pollack war nicht in der Spitzengruppe und es gelang uns nicht ganz, Andreas in eine sehr gute Position zu bringen. So wurde ich am Schluss 10. und Andreas, im Normalfall eigentlich der endschnellere Mann wurde direkt hinter mir als Elfter klassiert. Morgen ist nun das Einzelzeitfahren über 26 Km angesagt. Andreas und ich liegen im Gesamtklassement nur 26 Sek. zurück auf den Rängen 13 und 16. Für mich dürfte es schwierig werden, diese Position zu halten. Andreas hingegen darf sich eine Verbesserung erhoffen. Ich hoffe dann, in der letzten Etappe nochmals ein Zeichen setzen zu können.

 

4. Etappe (Einzelzeitfahren): Adreas Dietziker arbeitet sich af Platz zwei vor! -Andreas Dietziker hat sich im heutigen Zeitfahren sehr gut geschlagen. Mit nur gerade 44 Sekunden Rückstand auf Sieger Stefan Schumacher hat er sich auf Platz Zwei in der Gesamtwertung vorgearbeitet. Nur gerade 3 Sekunden trennen ihn vor der letzten Etappe vom neuen Leader Christian Knees. Da ist in der letzten Etappe von Morgen noch alles möglich. Unterwegs und am Ziel sind noch Zeitbonifi-kationen zu gewinnen. Wir werden heute abend die Taktik besprechen und morgen auf jeden Fall alles geben, um diesen Platz zu verteidigen. Hinter Andreas sind mit Tepstra, Kirchen, Ciolek, Kohl und Bak prominente Leute nur ganz knapp zurück. Mir ging es einigermassen. Ich habe einmal mehr meine sechs Sekunden pro Kilometer verloren und Platz 40. belegt. Im Gesamtklassement beträgt mein Rückstand nun 1.55, was Platz 21 bedeutet.

 

5. Etappe: Um zehn Zentimeter am Gesamtsieg vorbei... - Die letzte Etappe der Bayern-Rundfahrt wurde zum erwarteten und nervösen Hitchcock-Finale. Bis auf die Zielgerade durften wir noch auf den Gesamtsieg hoffen. Andreas Dietziker legte einen glänzenden Schluss-Spurt hin, aber die Rechnung ging um wenige Zentimeter nicht auf. Wäre er Dritter statt Vierter geworden, hätte er dank der Zeitbonifikation von 4 Sekunden für das Volksbank-Team die Gesamtwertung gewonnen. Aber zufrieden sind wir auch so! Sein Zweiter Rang ist das beste Resultat in einer Rundfahrt für unser Team! Meine Möglichkeiten waren in der Schlussetappe klar dem Ziel untergeordnet, Andreas' Platz zu verteidigen oder zu verbessern. Ich wurde 35. in der Zeit des Siegers Heinrich Haussler und konnte mich im Gesamtklassement auf den 20. und letzten prämienberchtigten Platz vorarbeiten.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Henninger Turm: nicht ganz geglückt

Wir hatten uns für das Rennen „Rund um den Henninger Turm“ viel vorgenommen. Ich war von Beginn aufmerksam und konzentrierte mich vor allem auf Fabian Wegmann. 90 km vor dem Ziel bildete sich eine Spitzengruppe mit etwa 25 Fahrern, zu denen neben mir auch Andreas Dietziker gehörte. Wir haben uns aktiv an der Führungsarbeit beteiligt und dadurch reduzierte sich die Gruppe auf 17 Mann. 45 km vor dem Ziel das Unheil: Andreas stürzte ebenso wie der Italiener Moletta in einer Linkskurve. Das hat auch mich etwas aus dem Rhythmus geworfen. In der Hoffnung, dass Andreas wieder aufschliessen könnte, hielt ich mich etwas zurück und kam am Schluss der Fluchtgruppe in die letzte grössere Steigung. Hier kam ich eigentlich noch gut mit, aber als Rebellin oben das Tempo verschärfte, verlor ich den Kontakt mit der Spitze. Während mehr als 15 km versuchte ich dann mit dem Holländer Tankink verzweifelt, nochmals aufzuschliessen. Leider hielt sich seine Unterstützung in Grenzen. Zeitweise waren wir nur noch 80 Meter von der Neuner-Spitze entfernt. Weil aber die beiden Gerolsteiner- und die CSC-Leute an der Spitze kein Interesse daran hatten, den zweiten Rabo-Mann und mich aufschliessen zu lassen, wurde Tempo gebolzt und wir fielen ins Hauptfeld zurück. Statt, wie im letzten Jahr um den Sieg zu fahren, kam ich zusammen mit Andreas, der sich glücklicherweise nicht gross verletzt hat, im Hauptfeld ins Ziel. Nun ist eine Rennpause angesagt. Zusammen mit Andreas Dietziker werde ich am Montag für gut zwei Wochen ins Höhen-Training auf den Säntis einrücken. Wir möchten uns dort auf den zweiten Teil der Saison vorbereiten, der mit der Bayern-Rundfahrt Ende Mai beginnt.

Sonntag, 27. April 2008

Giro del Trentino

Start mit Zeitfahren: Zum heutigen Start des Giro del Trentino stand ein Zeitfahren über knapp 10 Kilometer auf dem Programm. Ich habe offenbar die Anstrengungen vom Sonntag noch nicht ganz verdaut und fuhr im harten Gegenwind unter meinen Erwartungen. Ich wurde 134. mit 1.15 Rückstand.

Mit der Spitze im Ziel: Heute ging es von Anfang in die Berge. Kurz nach dem Start zwei kleinere Pässe, der Udalrico und der Sopramonte. Ich konnte gut mithalten. Nach 130 km waren noch zwei Schlaufen zu fahren, wobei in beiden Runden der Costermanopass zu überqueren war. Es bildete sich eine rund fünfzig Mann starke Spitzengruppe mit Andreas Dietziker und mir. Der Berg war für mich zu wenig steil und es hatte zu viele Haarnadelkurven. Durch die vielen Kurven und die grosse Spitzengruppe gab es einen richtigen Handorgeleffekt. Immer wieder abbremsen, beschleunigen usw. und das bergauf…. Für einen Sprint war mir die Gruppe zu gross und zu viele Sprinterasse drin. Immerhin bin ich zufrieden, in der Siegerzeit, als 39. klassiert zu sein. Gewonnen hat Stefano Garzelli, ITA. Im Gesamtklassement bin ich nun 58. mit1.13 Rückstand.

Weitere Top-Ten-Platzierung: Heute stand die Königsetappe des Giro del Trentino auf dem Programm. 180 km vom gestrrgen Zielort nach Folgaria über 180 km. Nach 120 Kilometern ein Anstieg über mehr als 1100 Höhenmeter. Ich fühlte mich den ganzen Tag gut und spürte, dass ein Top-Resultat drinliegen könnte. Auf den letzten 50 Kilometern ein ständiges Auf und Ab auf den Höhen von Folgaria und Laveredo, einem Ski-, Wander- und Langlaufgebiet. Die Italiener, wenige Tage vor dem Giro in Bestform, legten ein Höllentempo vor. An der letzten Steigung wo es zum zweitenmal über den Passo Mosso ging, musste ich die Spitze etwas abreissen lassen und riskierte in der kurzen Abfahrt Richtung Ziel nochmals Kopf und Kragen, um wieder heranzukommen. Es gelang und in der 15-köpfigen Gruppe, die 12 Sekunden hinter Vincenzo Nibali ins Ziel kam, wurde ich 9. Damit verbesserte ich mich im Gesamtklassement auf den 24. Rang mit einem Rückstand von 1.28.

Gelungener Abschluss: Die letzte Etappe am Giro del Trentino war nochmals ganz schwer. Das Streckenprofil war einigermassen komisch. Zuerst mal fast 60 Kilomter nur bergab von 1200 auf 200m, dann folgte ein kurzes, nervöses Flachstück und der Auftsieg zum 1400 m hohen Mendelpass. Drei Kilometer vor dem Bergpreis musste ich die Spitze ziehen lassen. Von hinten rückten aber Teamkollege Andreas Dietziker und Weltmeister Paulo Bettini auf und wir konnten in der Abfahrt wieder zur Spitzengruppe aufschliessen. Beim Schlussanstieg zum Thermalkurort Pejo Fonti auf 1400 m.ü.M. legten die Italiener weiterhin ein Höllentempo vor. Andreas konnte mich in den ersten Kehren noch in eine gute Position manövrieren. Danke! Es ging sowohl um den Etappen- als auch noch um den Gesamtsieg. Sieger der Etappe wurde Stefano Garzelli. Vincenzo Nibali verlor als 10. nur sechs Sekunden und konnte den Gesamtsieg verteidigen. Mit 25 Sekunden Rückstand konnte ich den 18. Platz, vor "Cracks" wie Giro-Sieger Danilo Di Luca, Paolo Savoldelli, Franco Pellizzotti, Sergei Honchar und Weltmeister Paulo Bettini erreichen. Im Gesamtklassement rückte ich damit unter die ersten zwanzig (19.) vor. Mein Rückstand (1.47) kommt zum grössten Teil aus dem Zeitfahren. Gegen den heftigen Wind habe ich am ersten Tag 1.15 Rückstand in Kauf nehmen müssen.

Samstag, 26. April 2008

Giro d'Oro

60 km mit Danilo di Luca an der Spitze: Nach ein paar Ruhe- und Trainingstagen war heute der Start bei gutem Wetter zum Giro d'Oro. Als der italienienische Giro-Gewinner Danilo die Luca bei Kilometer 100 angriff, stieg ich gleich nach. Über 60 km fuhren wir zu Dritt in einer Spitzengruppe. (Es war noch Fortunato Baliani von Panaria, Zweiter des Giro-Bergpreisklassementes dabei). Ich muss sagen, es war grausam schwer, ich war meistens am Limit. Ein ständiges Auf und Ab. An den Steigungen konnte ich mit den beiden nur knapp mithalten. Danilo ermunterte mich immer wieder, mitzukommen um auf den Flächen ebenfalls mitzuführen. Bei km 160 wurden wir von fünf weiteren Fahrern eingeholt und genau zu diesem Zeitpunkt musste ich die Gruppe ziehen lassen. Später wurde ich auch noch von einer 12-er Gruppe mit Andreas Dietziker ein- und überholt. Die letzten 10 km kamen mir - alleine unterwegs - grausam lange vor. Es ging nur noch darum, vor dem hauptfeld ins Ziel zu kommen. Andreas wurde sehr guter 11. Ich beendete das Rennen als 18. Sieger wurde der Italiener Gabriele Bosisio vor seinem Teamkapitän di Luca. Während der ganzen Zeit begleiteten uns die Kameras von RAI-Sport. Eine gute Sache für unser Team Volksbank! Nun bin ich völlig kaputt aber zufrieden. Der Giro d'Oro hat mir gezeigt, dass meine Form gut ist und ich freue mich auf den Giro del Trentino, der am Dienstag mit einem Zeitfahren über knapp 10 km beginnt.

Donnerstag, 17. April 2008

Sarthe Rundfahrt im Loire-Tal (FRA)

Vereitelte Fluchtversuche: Nach nur einem Ruhetag mit einer 1'200km- Fahrt von der Lombardei ins Loiretal sind wir also heute zur Sarthe-Rundfahrt in Frankreich gestartet. Ich versuchte es kurz nach dem Start. Ein erster Angriff mit einem Fahrer von Shimano scheiterte bald. Später probierte ich es nochmals. Ich konnte zusammen mit dem Italiener Dall'Antonia bald zum führenden Albert Timmer aufschliessen, und hoffte dass wir zu Dritt wegkämen. Aber es sollte nicht sein. Wenig später riss ein Duo mit den beiden Lokalmatadoren Thomas Voeckler und Alexandre Ravard aus. Die beiden führten über 160 km lang und erreichten das Ziel, sechs Sekunden vor dem gesamten Feld. Als Mannschaft schlugen wir uns im Sprint sehr gut: Rene Weissinger wurde im Spurt um Platz Drei Sechster und Daniel Musiol feierte mit dem 9. Platz ebenfalls einen Top-Ten-Platz. Das Klassement wurde abgerundet mit meinem jungen Spanien-Trainingskollegen Philipp Ludescher, der viertbester Jungprofi wurde. Im Mannschaftsklassement brachten uns die guten Platzierungen auf den dritten Platz. Ich spürte gegen Ende des Rennens doch eine gewisse Müdigkeit, immerhin ist das die dritte Rundfahrt in drei Wochen (fast TdF-Verhältnisse).

Zeitfahren im Rahmen meiner Möglichkeiten: In Zeitfahren kassiere ich pro 10 Kilometer ungefähr eine Minute. Das war auch heute so. Mit 53 Sekunden Rückstand auf den neun Kilometern gelang mir etwa das was ich erwarten durfte (Platz 66.) Sehr gut schlug sich Zimmer- und Teamkollege Andreas Dietziker. "Dietzi" wurde 11. mit 0.19 Rückstand und ist nun auch klar Bester unseres Teams im Gesamtklassement. Am Morgen zum Start der ersten Halbetappe war es gerade einmal 4° warm oder eher kalt. Wir mussten und warm einpacken. Ich versuchte es wie gestern und griff zusammen mit Stéphane Auge und Sébastien Turgot schon bei Kilometer 7 an. Aber wieder ohne Erfolg.

Wieder ein erfolgloser Antritt: Ich habe es heute nochmals probiert um wegzukommen. Aber ich bin wieder gescheitert: Im Live-Ticker der Sarthe-Tour steht: A la sortie de Champigné (km 49), Florian STALDER (Team Volksbank) a tenté vainement de creuser l'écart. Mais le peloton veille au grain. Unser Team ist den Organisatoren heute weiter aufgefallen, wie man lesen kann:Volksbank en soutien de Bouygues Télécom: Les coureurs du Team Volksbank sont à l'avant du peloton en renfort de la formation Bouygues. und wenig später: Les Crédit Agricole, Volksbank et Slipstream ont pris le peloton en main. Aber die Anstrengungen haben nicht das bewirkt, was wir uns erhofft haben. Immerhin: Wir waren mit den Plätzen 17 Weissinger, 18 Musiol und 25 Dietziker bei den Leuten. Ich kam nach 187 km ebenfalls mit dem Sieger Khalilov, UKR, ins Ziel. Mit einem Rückstand unter einer Minute bin ich jetzt 52. im Gesamtklassement. Damit ist in der morgigen schweren Etappe eigentlich noch alles möglich.

Dietzi ist Gesamt-Zwölfter, starke Teamleistung: Die letzte Etappe war richtig schwer. Wir fuhren alle für den bestklassierten Andreas Dietziker. Beinahe wäre die Rechnung noch aufgegangen. Wenige Kilometer vor dem Ziel konnte sich Andreas alleine vom Feld absetzen. Bei einem Rückstand von nur 23 Sekunden läuteten aber bei den Gesamtersten verständlicherweise die Alarmglocken und man setzte nach. Andreas wurde schlussendlich 11. in der Etappe und 12. im Gesamtklassement. Meine Platzierungen: Etappe 54. mit 50 Sekunden Rückstand und Gesamtklassement 46. mit 1.47 Rückstand. Unser sportlicher Leiter Gregor Gut war mit unseren Leistungen an der Sarthe-Rundfahrt zufrieden.

Dienstag, 8. April 2008

Settimana Lombarda

1. April: Abverheites Mannschafts-Zeitfahren - Gestern hat nun die Settimana Ciclistica Lombarda mit einem Mannschaftszeitfahren über 18,3 km begonnen. Wir konnten uns nicht in Szene setzen und mussten mit dem 24. und letzten Platz vorlieb nehmen. Wahrscheinlich sind wir zu schnell gestartet, so dass es gegen Schluss nicht mehr ganz funktionierte. Dadurch habe ich schon einen Rückstand von 2.13 im Gesamtklassement. Jetzt kann es nur noch besser werden!

2. April: Wieder einmal ein Massensturz - Das Rennen war während de heutigen zweiten Etappe der Settimana Lombarda sehr nervös. Zu allem Unglück gab es noch einen Massensturz 500m vor dem Ziel. Ich war nicht betroffen und konnte ausweichen. Die Etappe wurde vom Italiener M. Gavazzi gewonnen.

3. April: Schwere, coupierte Etappe - Puhhh, heute war es viel schwerer als erwartet. Das coupierte Gelände erforderte viel Kraft und im Schlussteil hatte es viel Seitenwind. Das Windkantenfahren führte dazu, dass viele einzelne Gruppen entstanden. Ich habe etwas den Überblick verloren aber ich denke, dass ich so mit der dritten Gruppe ins Ziel gekommen bin. Von hier aus wünsche ich meinen beiden Teamkollegen, Pascal Hungerbühler und Olaf Pollack gute Besserung. Die beiden sind gestern in Belgien gestürzt. Pascal wird in der Schweiz operiert und muss sechs Wochen einen Gips tragen. Ich bin direkt froh hier zu sein und nicht in Belgien Die dortigen Rennen auf den schwierigen Strassen behagen mir nicht.

5. April 2008: Sturz verhinderte besseres Resultat - Sorry, wenn ich mich erst jetzt melde. Heute war es vom Start weg sehr schwer, immer nur auf und ab. An den Bergen lief es mir sehr gut. Ich kam mit der Spitze ins Ziel. Leider war ich zirka 10 km vor dem Ziel in einen Sturz verwickelt, und fand erst einen Kilometer vor dem Ziel wieder den Anschluss. Danach reichten die Kräfte nicht mehr für einen richtigen Sprint. Ich wurde 22. Dietzi wurde sehr guter 9. Wir beide haben uns im Gesamtklassement auf die Plätze 39 und 40 vorgearbeitet, mit einem Rückstand von 2.20 auf Leader Danilo di Luca.

6.April 2008: Ein brutal schwerer Berg - Heute hat man uns wieder eine harte Aufgabe gestellt. Zuerst gings über den Passo Cavallo, dann über den Col Eusebio und zuletzt nach über den brutal steilen und schweren Passo Maddalena. Bis zum letzten Berg konnte eich mithalten, aber dann hat es mich aufgestellt und ich errreichte das Ziel, zusammen mit Andreas in der zweiten Gruppe als 23. mit 1.24 Rückstand auf den Sieger B. Samiolau aus Weissrussland. Im Gesamtklassement konnte ich ein paar Plätze gutmachen und bin jetzt 30. (Rückstand 3.21). Ich hatte mir heute eine bessere Klassierung erhofft, aber ich bleibe optimistisch und vielleicht kann ich ja schon morgen etwas zeigen. Unsere Teamkollegen haben uns auch heute wieder bestens unterstützt.

7. April 2008: Platz gehalten - 49. Platz im Etappenklassement, 31 Sekunden hinter Sieger Francesco Failli, ITA, 29. Schlussrang im Gesamtklassement 3.52 hinter Sieger Danilo Di Luca, ITA. Nun geht's direkt weiter nach Frankreich, wo ab Dienstag die Sarthe-Rundfahrt im Loiretal stattfindet.

Mittwoch, 2. April 2008

Settimana Internationale, 25.-29. März 2008

1. Etappe - Kein sehr guter Auftakt: Der Start zur Settimana Internationale stand für unser Team nicht unter dem besten Stern. Aus Krankheitsgründen und weil gleichzeitig in Belgien (La Panne) gefahren wird, sind wir hier nur mit einer reduzierten Mannschaft am Start. Mit nur sechs Fahrern waren wir vor allem im Mannschafts-Zeitfahren vom Nachmittag zum vornherein geschlagen. Mit 57 Sekunden Rückstand auf die Siegermannschaft Liquigaz konnten wir den Schaden zwar in Grenzen halten, wurden aber dennoch nur Vorletzte der 24 Teams. Am Vormittag bei der ersten Halbetappe kam das Feld praktisch geschlossen ins Ziel. Ich wurde 76. in der Zeit des Siegers Francesco Chicci, ITA. Im Gesamtklassement starte ich mit 1.03 Rückstand auf Platz 140 zur zweiten Etappe.

2. Etappe - Windkantenfahren forderte viel Kraft: Die zweite Etappe der Settimana Internationale war wie erwartet sehr hart und hat für mich nicht ganz das gebracht, was ich erwartet habe. Das Feld absolvierte die beiden ersten Rennstunden trotz dem ekligen Seitenwind im horrenden 50kmh-Schnitt. Beim Windkantenfahren verloren wir zudem Teammitglied Andreas Gufler, so dass wir nur noch zu fünft im Team sind. Als die Post am Berg abging, war ich etwas weit hinten und brauchte viel Kraft, um nach vorne zu fahren. Zusammen mit Elias Schmäh fanden wir immerhin noch Unterschlupf in einer zweiten Gruppe. Am Schluss fehlten mir die "Körner", um ganz vorne mithalten zu können. Elias ging es besser, und er erreichte Platz 21 mit nur 45 Sekunden Rückstand. Als 25. im Gesamtklassement ist er nun zweitbester Jungprofi. Mit 2.58 Rückstand (Platz 48) auf den Tagessieger N. Axelsson, SWE sind meine Aussichten auf das Gesamtklassement nun gering, so dass ich auf ein Resultat in einer der beiden letzten Etappen hoffe.

3. Etappe - Sauwetter, nichts für mich! Die heutige Etappe begann eigentlich recht gut. Ich kam über die ersten Berge gut mit, aber am letzten Berg war mein Ofen aus. Dichter Nebel, Schneefall, Kälte und Nässe sind eben nicht mein Ding. Anderen ging es aber noch schlechter, für mich schaute Platz 43 mit 4.50 Rückstand heraus. Elias Schmäh musste nach seiner gestrigen Leistung auch etwas büssen und dürfte sich um den 30. Rang klassiert haben. Mit seinem 22. Rang im Gesamtklassement hält er sich aber beachtlich! Lange Zeit zeigte sich Harald Morscher in einer fünf Mann starken Spitzengruppe.

4. Etappe - Im geschlossenen Feld: 4. Etappe: Platz 73 im Hauptfeld ohne Rückstand auf den Sieger Francesco Chicci, ITA. Teamkollege Elias Schmäh hat seinen Platz als bester Schweizer und als Zweiter im Jungprofiklassement verteidigt. Zum Abschluss geht's heute Samstag nochmals in die Berge. In dieser Schlussetappe wurde ich im letzten Jahr Siebenter. Ich hoffe, dass ich heute ein Zeichen setzen kann. Mit nun 8.37 Rückstand (Platz 46) im Gesamtklassement könnte man mich ja eigentlich einmal "ziehen lassen"...

5. Etappe - 140 km-Flucht zu Acht: Ich hatte mir viel vorgenommen für die heutige Etappe und bin zufrieden mit meiner Leistung. Vor dem 20. Kilometer reihte ich mich in eine Achter-Fluchtgruppe mit dem Spanier Beltram und den Italienern Pinotti, Possoni, Beliani, Illiano, Bizzi und Ratty ein. Über 140 km fuhren wir an der Spitze, wobei unser Vorsprung im Maximum zweieinhalb Minuten betrug. Dann kam es wie (fast) immer. Im Feld wurde Druck gemacht und nur gut 10 km vor dem Ziel holte man uns ein. Ich hatte nicht mehr die Kraft zur Gegenattacke. Mit 3.51 Rückstand wurde ich dann 68. Ich bin froh für mich und für das Team, dass ich an der Schlussetappe mich noch so gut präsentieren konnte. Überhaupt dürfen wir zufrieden sein. Elias verteidigte seinen 2. Rang bei den Jungprofis und mit der Mannschaft wurden wir 12. vor verschiedenen ProTour-Teams.

Mittwoch, 27. Februar 2008

Giro del Grossetto (ITA) 15.-17. Febr. 2008

1. Etappe - Einsatz für Andreas Dietziker blieb unbelohnt. Heute sind wir zur ersten Etappe des Giro del Grossetto gestartet. Es ist mir von Anfang an recht gut gelaufen. Ich kam am Berg 40 km vor dem Ziel mit der Spitze hoch und während der Abfahrt bildete sich eine Spitzengruppe von 37 Fahrern. Darunter befanden sich neben mir meine beiden Schweizer Teamkollegen Andreas Dietziker und Pascal Hungerbühler. Weil Andreas der stärkste Sprinter von uns ist, haben wir für ihn geführt und wollten alles daran setzen, dass er ein gutes Resultat abliefern könnte. Leider kam alles anders. Andreas stürzte 2 km vor dem Ziel und wir waren zu kaputt, um selber die Initiative zu ergreifen. Immerhin kamen wir mit der Spitzengruppe ins Ziel. Ich habe den 24. Platz belegt, zeitgleich mit dem Sieger Filippo Pozzato, Liquigas, ITA.

2. Etappe - Elias Schmäh machte auf sich aufmerksam. Ich fühlte mich heute weniger gut als gestern, weil ich die Anstrengungen der gestrigen Etappe doch etwas spürte. Von unserem Team war Elias Schmäh während 100 km in einer Spitzengruppe. 20 Kilometer vor dem Ziel gab es unter der Führung der Italiener einen Fahrerstreik, weil uns die Ankunft zu gefährlich schien. Zwei Kurven auf enger Strasse (4m Breite) auf dem letzten Kilometer, das ist wirklich nicht ungefährlich. Darum gab es auch keinen Sieger, wir rollten alle gemeinsam ins Ziel.

3. Etappe - Gerrit Glomser gewinnt den Bergpreis Die dritte und letzte Etappe brachte für unser Volksbank-Team einen erfreulichen Abschluss. Gerrit Glomser war in einer vier Mann starken Spitzengruppe während 170 km an der Spitze und konnte sich sowohl die Tages- als auch die Gesamtwertung im Bergpreisklassement erobern. Ich erreichte das Ziel als 96. mit dem Feld. Im Gesamtklassement belegte ich mit 17 Sekunden Rückstand und zeitgleich mit dem 7., dem Italiener Paolini, Platz 26.