Mittwoch, 13. Mai 2009

Tour of Gila (USA

 

 

4. Mai 2009: Defekt und 40 km Solo ins Ziel

Die letzte Etappe war eine richtig schwere Bergetappe. Nydam stürzte in einer Spitzengruppe, die sich früh gebildet hatte, schwer und musste ins Spital überführt werden. Später bildete sich eine vier Mann starke Spitzengruppe mit Beyer, die dann auch bis ins Ziel durchkam. Ich hatte 40 km vor dem Ziel in einem etwa 10 km langen Aufstieg einen Vorderrad-Defekt und inszenierte ein weiteres Zeitfahren, überholte Fahrer um Fahrer und biss mich bis ins Ziel durch. Im Gesamt-Klassement, das von den Astana-Cracks Levi Leipheimer und Lance Armstrong gewonnen wurde, belege ich ebenfalls den 9. Platz.Wir hoffen, dass sich unser Kollege gut erholt. Ich fühlte mich an diesem Rennen gesundheitlich sehr gut, bin vom Team super betreut worden und die Rundfahrt war hervorragend organisiert! Ich werde gerne wieder einmal in dieser einmaligen Gegend vorbeischauen zu können.

 

3. Mai 2009: Zweiter Top Ten Platz

Die heutige vierte Etappe war ein kriteriumähnliches Rundstreckenrennen über 40 Runden à 1.5Km. Mit 145 im Rennen verbliebenen Fahren wurde das zu einem Riesenspektakel. Diese Art Rennen sind nicht gerade mein Liebkind, aber mit einer 200 Meter langen Steigung vor dem Ziel fuhr sich die ganze Sache doch etwas einfacher. Glücklicherweise wurde ich in keinen Sturz verwickelt und so erspurtete ich, für viele den doch etwas überraschenden neunten Platz, vor Teamkollege Chat Beyer. Nach den Informationen unseres sportl. Leiters wird die letzte Etappe am Sonntag noch zu einem sehr, sehr schweren Rennen.

 

2. Mai 2009: Die Einsamkeit des Zeitfahrers

Eine anspruchsvolle, dem Wind ausgesetzte 25 km lange Strecke erwartete uns zum heutigen Zeitfahren. Berechnet man einen Stundendurchschnitt von 45 Kmh ergibt das eine Fahrzeit von knapp 35 Minuten. 35 Minuten im Grenzbereich der Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers. Neben dieser physischen Zerreissprobe kommt noch die psychische Anspannung dazu. Du wirst auf dem Rad nie einsamer sein! Trotz des Motorradfahrers der dir die Strecke freihält, trotz des sportl. Leiters, der dich aus dem Mannschaftsauto anfeuert und trotz der vielen Zuschauer, die den Strassenrand säumen und dir zujubeln. Nun noch zum Rennen: 2.46 Min. auf Weltklassezeitfahrer und Sieger Leipheimer zu verlieren ist sicher keine Schande zumal Armstrong als Dritter auch schon 1.23 Min. verloren hat. Im Gesamtklassement belege ich hinter Teamkollege Scott Nydam mit 40.6 Rückstand nun den 9.Rang.

 

1. Mai 2009: Nicht den besten Tag erwischt

Wenn die Etappe schon auf dem Papier schwer aussieht und man nicht den besten Tag erwischt wird es hart, sehr hart! Genau so ist es mir heute ergangen. Am ersten Berg, kurz nach dem Start, wurde ein derart horrendes Tempo angeschlagen, dass ich oben beim Kulminationspunkt nicht die Sterne im Elsass sondern die Sterne von Mexiko sah. In der Abfahrt konnte ich mich jedoch wieder etwas erholen und unter dem Tempodiktat meiner beiden Teamkollegen Chad Beyer,Scott Nydam und dem Team Astana mit Armstrong und Horner, kam es am Ende der Etappe doch noch zu einem Massensprint, den der argentinische Sprint-Spezialist Lucas Haedo gewann. Zeitgleich wurde ich 21. Da ich im Gesamtklassement immer noch den sechsten Platz belege, starte ich am Freitag zum Einzelzeitfahren über 25 km als einer der Letzten.

 

30. April 2009: Sechster Platz in der Bergankunft

Nach einem Monat Rennpause stand ich voller Erwartungen auf der Startlinie zur Tour of Gila. Der Start erfolgte schon um 9 Uhr da später die Hitze unerträglich würde! Trotzdem holte ich mir heute einen veritablen Sonnenbrand. Die Etappe führte über 151 Km durch eine hügelige, karge, von vielen Steinen und Kakteen geprägte, kaum Schatten spendende Landschaft. Das Rennen verlief vom Start weg sehr animiert. Ich befand mich verschiedentlich in Spitzengruppen welche aber immer wieder eingeholt wurden. Am Fusse der letzten 5 km langen Steigung hinauf nach Mogolan attackierte Levi Leipheimer vom Team Astana entschlossen. Ich fühlte mich gut, konterte zusammen mit einem Amerikaner und Lance Armstrong diesen Angriff und so fuhren wir zu viert die letzten, recht steilen Kilometer als kleine Spitzengruppe dem Ziel entgegen. Dem Angriff Leipheimer`s, einen km vor dem Ziel, hatte ich nicht`s mehr entgegenzusetzen und so verlor ich auf Levi noch 1 Min. 23 Sek. und belegte am Ziel den 6. Rang. Meine beiden Teamkameraden Scott Nydam und Chatt Beyer fuhren hinter Lance Armstrong auf die Plätze 10 und 11. Ich hoffe mich bis Morgen einigermassen gut zu erholen, befinden wir uns hier doch auf 2000 m. über Meer!