Montag, 23. Juni 2008

Grosi "Friedi" fieberte in Verbier mit

Sorry, dass ich meinen Tagebuchauszug von gestern erst heute „ins Netz“ stellen kann. Ich war gestern Abend nach der schweren Etappe „total fertig“. Die Etappen beginnen wegen den TV-Übertragungen immer erst so spät und sind jeweils erst gegen sieben Uhr fertig. Dann folgt meist noch der lange Transfer ins Hotel. Gestern Abend mussten wir zum Beispiel von Verbier noch bis nach Montreux fahren. Duschen, Massage, Nachtessen. Es wird jeden Abend sehr spät. Immerhin haben wir die Hälfte der Reise nach dem heutigen Startort in Gruyère schon hinter uns. Den verschiedenen Fans aus dem Simmental (darunter waren auch meine Grosseltern) wollte ich heute etwas zeigen. Aber ich hatte im Schlussaufstieg (700m Höhendifferenz) nicht die allerbesten Beine und hatte darum Mühe, in einen guten Rhythmus zu kommen. Ich habe mich schon geärgert, dass Fahrer an mir vorbeizogen, mit denen ich in den Bergen sonst gut mithalten kann. Auf der anderen Seite muss ich auch feststellen, dass das Niveau in den Pro Tour-Rennen halt schon noch etwas anderes ist. Die Etappe ging von Anfang an schon recht zügig voran. Schon am Nufenenpass bildete sich eine Gruppe mit Andreas Dietziker, die bis in den Schlussaufstieg Bestand hatte. Ich zolle Andreas und seinen Gefährten viel Respekt, der berüchtigte Gegenwind im Wallis kostete für uns alle enorm viel Kraft. Ich wurde in Verbier 40. mit einem Rückstand von 3.35 auf den Etappensieger und neuen Leader Kim Kirchen. Dadurch büsste ich zwei Ränge im Gesamtklassement ein und bin nun 23. mit gut sechs Minuten Rückstand. Das Gesamtklassement ist nun ordentlich gefestigt. Grosse Verschiebungen nach vorn sind kaum mehr möglich. So hoffe ich, dass ich die TdS als Viertbester der gestarteten zwanzig Schweizer hinter Oliver Zaugg (10.) Michael Albasini (13.) und Alex Moos (15.) abschliessen kann. Mein Rückstand lässt aber jetzt auch die Chance offen, einmal etwas zu probieren. Meine Form ist nämlich weiterhin gut und wenn die Beine mitmachen, ist alles möglich. Zwei der letzten drei Etappen enden im Kanton Bern. Da würde ein Exploit besonders viel Freude machen. Viele Grüsse vom Lac Leman von