Montag, 16. Juni 2008

TdS-Tagebuch 3. Etappe

Bergkäse und Blütenhonig zum "Z'morge"

 

 

 

Heute stand schon die längste Etappe auf dem Programm. Bei nassem und kaltem Wetter waren 197 Kilometer zu absolvieren. Das sind eigentlich nicht unbedingt Verhältnisse, wie sie mir zusagen. Ich hatte vor dem Start nicht das beste Gefühl, ich hätte es lieber warm und trocken. Wir starteten den Tag mit dem traditionellen Frühstück. Für mich gehört neben Müesli auch immer ein gutes Stück Käse dazu. Und immer dabei habe ich auch meinen Zweisimmer-Blütenhonig von Alt-Lehrer Hans Burkhalter. Wir hatten Zeit, die Sonntagspresse zu studieren und liessen den gestrigen Tag nochmals Revue passieren. Für uns alle war der grosse Besucheraufmarsch am Chuderhüsi wirklich ein Erlebnis. Drei Stunden vor dem Start habe ich dann noch eine Portion Pasta verzehrt. Diese Kohlehydrate sollen später am Flumserberg meinen Motor in Schwung halten. Heute mussten wir den Start- und Etappenort Langnau definitiv verlassen. Ich darf den Emmentalern ein Kompliment machen. Sie haben die drei TdS-Tage mit viel Liebe und Sachkenntnis organisiert. Erst am nächsten Freitag werden wir wieder in den Kanton Bern einfahren. Was wird bis dahin passieren? Wer wird Leader sein? Werden wir unser Ziel; einen Etappensieg zu feiern, schon erreicht haben? Wo werde ich dann im Gesamtklassement stehen? 

Zur Etappe: Nachdem ein paar Fluchtversuche gekontert worden waren, lag plötzlich Martin Elmiger allein vorne. Und wie – mit 18 Minuten Vorsprung erreichte er die Steigung zum Sattel. Im Feld wurde nun reagiert und Martin konnte eingangs der Schluss-Steigung in die Flumserberge wieder gestellt werden. Ich erreichte diese letzte Steigung (1000 Meter HD) in einer sehr guten Position, was ich vor allem Andreas Dietziker zu verdanken habe. Er hat mich bei den schwierigen Verhältnissen immer wieder in eine gute Position gebracht. In der harten Schluss-Steigung bin ich eigentlich gut mitgekommen bis zur Tempoverschärfung durch Fränk Schleck, Stijn Devolder und Igor Anton drei Kilometer vor dem Ziel. Da musste ich abreissen lassen und verlor bis ins Ziel noch 1.24 Minuten. Mit dem 17. Platz habe ich mir aber eine gute Ausgangslage für das Gesamtklassement geschaffen. Bester Schweizer war heute Oliver Zaugg. Erinnert ihr euch an meine Prognose im ersten TdS-Tagebucheintrag. Ich habe Oliver beim Schwarzwald-Rennen beobachtet. Er ist im Moment wirklich ganz stark. Unser Hotel liegt ideal, nur 300m vom Ziel weg. Es ist jetzt kurz vor neun Uhr und erst jetzt geht’s zum Nachtessen. Dann werden wir uns noch die zweite Hälfte des EURO-Spiels Schweiz-Portugal ansehen. Ausschlafen können wir am Morgen, der Start für die Etappe nach Gossau ist erst auf 14’40 Uhr angesetzt. Morgen müssen es wohl die Sprinter richten. 

Florian