Mittwoch, 15. August 2007

Deutschland Tour (PT) 2007

1. Etappe: Werner Riebenbauer wird 7.

Gut geschützt gegen den Regen bin ich heute mit weiteren 181 Fahrern zur Deutschland Rundfahrt gestartet. Unser Team konnte sich auf der 184 km langen Etappe sehr gut in Szene setzen. Unser Youngster Philipp Ludescher lag auf einer Flucht mit zwei Kollegen lange Zeit in Führung und konnte die erste Sprintwertung für sich entscheiden und er wird morgen das Trikot des besten Nachwuchsfahrers tragen!!! Im Schlussteil der Etappe haben sich dann unsere Sprinter Sven Teutinger und Rene Weissinger und Werner Riebenbauer sehr gut in Szene gesetzt. Mitten unter den Sprint-Spezialisten ist Riebenbauer sehr guter 7. geworden. Etappensieger und erster Gesamtleader wurde Robert Förster (GER) vom Team Gerolsteiner, der Italiener Napolitano und der Deutsche Zabel belegten die beiden weiteren Podestplätze. Ich habe mich aus dem Sprint-Gerangel rausgehalten und im Feld als 107. zeitgleich mit dem Tagessieger klassiert.

2. Etappe: Gute Teamleistung im Mannschafts-Zeitfahren

Auf der sehr schwierigen 44 km langen Zeitfahrstrecke mit vielen giftigen Aufstiegen und schnellen Abfahrten haben wir auch heute ein gutes Resultat abliefern können. Wir haben weniger als 3 Minuten Rückstand (genau 2.49) auf das von Weltmeister Fabian Cancellara angeführte CSC-Team verloren. Wir konnten immerhin Pro Tour-Teams wie Lotto, Crédit Agricole, Saunier Duval, Bouyges, und Euskatel, und unsere Österreicher Konkurrenten Elk-Haus und das Skil-Shimano-Team schlagen. Die Besichtigung am Morgen war richtig. Die morgige 3. Etappe ist sehr ruppig. Ein ständiges Auf und Ab mit der wichtigsten Steigung auf den Berg "Zuflucht" (630 m Höhendifferenz) lässt keine Sprintankunft erwarten. Mal sehen ob ich an der "Zuflucht" in eine Fluchtgruppe komme.

3. Etappe über den Pass Zuflucht

Die Etappe durch das hügelige Land war recht anstrengend. Doch ich fühlte mich gut. Den Bergpreis der 1. Kategorie passierte ich mit der Spitzengruppe. Gegen Ende wurde das Rennen sehr nervös und schnell. Ich platzierte mich auf dem 17. Rang. In der Gesamtwertung verbesserte ich mich vom 107. auf den 67. Platz.

4. Etappe: Einmal mehr in den Top-Tens

Die vierte Etappe führte heute von Singen über das Volksbank-Land (Österreich) nach Sonthofen. Lange Zeit fuhr unser Pole Mariuzs Witecki in einer Zweier-Spitzengruppe vorneweg, was die vielen Volksbank-Fans sehr freute. Am Riedbergpass, dem Haupthindernis des heutigen Tages mit 720 m Höhendifferenz habe ich einen Angriff gewagt, der leider gekontert wurde. Vielleicht habe ich eine Spur zu früh angegriffen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Schlussendlich schaute der sehr gute 8. Platz heraus, den ich meiner Mutter Therese zum Geburtstag widme.... Als 5. der 50 Mann starken Verfolgergruppe, die leider das Trio Cunego, Rebellin und Löpez nicht mehr ganz einholen konnte, bin ich natürlich auch so ganz zufrieden. Gesamthaft rückte ich auf Platz 45 vor. Die Etappe endete für das Volksbank-Team leider mit einem schlimmen Sturz unseres Co-Leaders Gerrit Glomser in der brutalen Abfahrt vom Riedbergpass (über 20% Gefälle, enge und sehr schlechte Strasse, Licht und Schattenwechsel). Immerhin erreichte Gerrit das Ziel noch. Gute Besserung!

5. Etappe: Platz 14 am Rettenbachgletscher
Das war nun wohl das härteste, was ich jemals mitgemacht habe. 50 m hinter dem Zielstrich auf 2670 Meter beginnt der Rettenbachgletscher. Das Gletscherstadion für die Zuschauer dient normalerweise Ende Oktober den Zuschauern des ersten Weltcup-Riesenslaloms. Dort wor Michael von Grünigen schöne Erfolge feiern konnte, habe ich das Ziel mit 2.33 Rückstand erreicht. Damit darf ich wirklich zufrieden sein.
Ich habe gleich am Beginn der 11 km langen Schlusssteigung in Sölden mit 1300 m Höhendifferenz gespürt, dass ich das Tempo der kleinen Spitzengruppe nicht würde mitgehen können und habe mich darum auf meinen eigenen Rhythmus konzentriert.
Teamchef Thomas Kofler hatte mir am Morgen gesagt, ich solle auf Davide Rebellin achten, der ebenfalls gleichmässig und stark den Berg hinauffährt. Das habe ich getan, nur war der Gerolsteiner Profi eine Spur zu langsam für mich und so musste ich mich alleine die endlos langen 12 Kehren zum Gletscher-Skigebiet hinaufkämpfen. Aber das mussten alle andern auch. Leider musste Gerrit das Rennen aufgeben. Die Nachwirkungen nach seinem Sturz (u.a. Rippenbruch) waren zu schmerzhaft. Im Gesamtklassement bin ich damit auf Platz 23 vorgerückt. Im Klassement der besten Jungprofis belege ich Platz 7. Ich habe mich gut erholt - das Höhentraining auf dem Männlichen hat mir gut getan - und bin jetzt in der richtigen Tour-Verfassung. Die letzten vieri Etappen sind vom Profil her leichter, etwas für die Sprinter. Vielleicht komme ich aber doch noch mal in eine erfolgreiche Fluchtgruppe....

6. Etappe : Ciolek siegt in Kufstein
Trotz der gestrigen schweren Etappe wurden die 175 kmvon heute in einem horrenden Tempo absolviert. Die Etappe war geprägt von einer langen, einmal mehr erfolglosen Flucht. Unsere Sprinter Weissinger und Riebenbauer belegten die Plätze 11 und 18 auf der engen Zielgeraden von Kufstein. Im Gesamtklassement blieb alles beim alten. Unser Teamchef Thomas Kofler ist zufrieden mit unseren Darbietungen. Ein Volksbank-Etappensieg wäre noch das Tüpfchen auf dem i.

7. Etappe; 163-km-Flucht; während 60 km virtueller Leader
Heute habe ich meine gute Form in einer fünf Mann starken Fluchtgruppe beweisen können. 20 km nach dem Start der längsten Etappe (192 km) sind wir ausgerissen. Unser Vorsprung wuchs ständig und 125 km vor den Ziel überstieg der Vorsprung meinen 5.37-Minuten-Rückstand im Gesamtklassement. Während gut sechzig Kilometern "trug" ich somit das virtuelle Leadertrikot. Wie zu erwarten war, machten die Spitzenmannschaften dann Druck und unser Vorsprung verkleinerte sich stetig. 26 km vor dem Ziel waren es noch gut eine Minute und bei Kilometer 12 holte man uns ein. Weil ich immer noch super "zwäg" war versuchte ich es gleich nochmals, aber neun Kilometer vor dem Ziel -- nach einer Flucht über 163 km -- musste ich mich definitiv einholen lassen. Das Ziel erreichte ich im Feld ohne Rückstand auf den Sieger Gerhard Ciolek. Auch wenn es einmal mehr nicht geklappt hat, hoffe ich, dass ich mit dieser Aktion weiter auf mich aufmerksam gemacht habe. Unsere Sprinter haben sich am Schluss hervorragend geschlagen: 6. Platz für Rene Weissinger, 9. Platz für Sven Teutenberg und 13. Platz für Werner Riebenbauer bedeuten, dass wir das Tages-Mannschafts-Klassement gewonnen haben!!!


8. Etappe: Hartes Einzelzeitfahren
Eine Minute Rückstand pro 10 km; das ist so ungefähr meine Möglichkeit in flachen Zeitfahren. Das war auch heute so. Mit 3.02 Rückstand habe ich das Ziel nach 33 km erreicht und wurde 59. Im Gesamtklassement habe ich fünf Plätz eingebüsst und bin jetzt 28.Nach der gestrigen anstrengenden 160km-Flucht war ich heute nicht in bester Verfassung. Die Rückennummer mit der Auszeichnung für den kämpferischten Fahrer von gestern hat mir nicht gross geholfen... Ich hoffe, dass ich morgen auf der Schlussetappe das Ziel im Feld erreiche.


9. und letzte Etappe: 25. Schlussrang

Nach einem 400 km Transfer starteten wir in Einbeck zur letzten Etappe nach Hannover. In einer langen Fluchtgruppe war keiner unseres Teams vertreten, aber in der Schlussphase hielten wir uns gut. Unsere Sprinter sorgten für den sechsten Top-Ten-Platz und das Trio Weissinger, Riebenbauer und Teutenberg war für Platz Zwei im Tagesklassement der Mannschaften verantwortlich. Ich wurde 64. im Feld, und gewann drei Plätze im Gesamtklassement (25.), weil drei Konkurrenten nicht mehr angetreten waren. Meine 8.28 Rückstand habe ich im Mannschafts-Zeitfahren (2.49), im Einzel-Zeitfahren 3.02 und auf der Königstetappe in Sölden (2.33) eingefahren. In allen andern sechs Etappen erreichte ich das Ziel zeitglich mit Gesamtsieger Jens Voigt. Nun geht es direkt nach Italien, wo schon am Dienstag ein weiteres Rennen auf dem Programm steht.

Donnerstag, 9. August 2007

4. Platz bei "Rund um die Hainleite"

Haarscharf am Podest vorbei

Eigentlich hatten wir heute auf Rene Weissinger gesetzt. Am Schluss waren aber noch fünf Runden von 7 km zu fahren mit einem steilen, ein Kilometer langen Aufstieg (Muster Zweisimmen-Chilchstalden) zu fahren. Ich ahnte, dass bei diesen Steigungen die Entscheidung fallen würde und reihte darum auf einem kurzen Flachstück in eine Zehner-Fluhtgruppe ein. Bei der letzten Passage des "Hogers" versuchte ich mit einem anderen Konkurrenten wegzufahren. Wir wurden aber wieder eingeholt und so kam es zu Spurtentscheidungaller zehn Fluchtgefährten. Der Belgier Greg van Avermaet , der Deutsche Sven Kraus und der Hollander Paul Martens hatten die Nase vor und verwiesen mich sehr knapp auf den undankbaren vierten Platz. Zuerst war ich schon etwas enttäuscht, aber die Freude über das gelungene Rennen überwiegt nun und ich habe die Gewissheit, in den letzten Wochen gut trainiert zu haben und im Rennen alles umzusetzen zu können. Für die Fortsetzung der Rennsaison bin ich gewappnet. Die Deutschland-Tour kann kommen.