Samstag, 14. Juni 2008

Tour de Suisse Tagebuch 2008

Einrücken nach Langnau/Sörenberg

Endlich geht sie los, die Tour de Suisse. Zusammen mit der Astana-Mannschaft wohnen wir für die nächsten zwei Nächte ziemlich abgelegen vom Renngeschehen im Hotel Crystal im luzernischen Sörenberg. Auf 18’30 Uhr ist die Mannschafts-Präsentation in Langnau angesagt. Dabei sind 18 UCI-Pro Tour-Teams. Unser Volksbank-Team und die Mannschaft BMC sind die beiden einzigen Teams mit Wildcards. 160 Fahrer werden sich also morgen am Start der diesjährigen Tour de Suisse einfinden. Meine Favoriten sind ich neben den Schleck-Brothers von CSC, Klöden und Inglinskiy von Astana, Schumacher von Gerolsteiner, Kirchen und Ciolek von Highroad, Cunego und Ballan von Lampre, Freire und Dekker von Rabobank. Aber auch Christian Knees, der die kürzliche Bayern-Rundfahrt knapp vor unserem Andreas Dietziker gewonnen hat könnte für einen Exploit sorgen. Andere wie Ciolek, Zabel und Cancellara werden sich auf Etappensiege konzentrieren. Müsste ich im Gesamt-klassement auf einen Schweizer setzen, wäre Oliver Zaugg mein Tipp. Er hat mir an den letzten Rennen einen ganz starken Eindruck gemacht.

Leider musste der letztjährige Gesamt-Achte Gerrit Glomser aus unserem Team aus Krankheitsgründen kurz-fristig auf einen Start verzichten. Damit ist bei uns noch gerade ein Österreicher (Harald Morscher), dafür aber vier Deutsche und drei Schweizer am Start. Unser Ziel ist sicher ein Etappensieg. Für mich heisst es: Schauen, wie es in den ersten Etappen läuft. Wenn ich vorne mithalten kann, wird sicher eine gute Platzierung im Gesamtklassement eine Option. Aber im Radrennsport kann man nie etwas programmieren. Oft ergeben sich im Rennen Situationen, aus denen man neue Ziele anvisieren kann. Den Gewinn des TdS-Sprint-Trikots im letzten Jahr hatte ich mir ja auch nicht als Ziel gesetzt. Das ergab sich so, weil ich in der entscheidenden Phase der ersten Etappe – in der letzten Sprintwertung – vorne lag und das Trikot in Empfang nehmen konnte.

 

Ich habe im Verlauf dieser Woche noch einige meiner Trainingsrouten im Simmental und im Berner Oberland abgefahren. Dabei bin auch am Camp der holländischen Fussballfan’s in Interlaken/Unterseen vorbeigekommen.

Gewaltig dieser Aufmarsch und was da abgeht. Ich hoffe auch auf eine gute Stimmung bei der Tour de Suisse. Vielleicht können wir unsere Sportfan’s mit guten Leistungen überzeugen und von der Trauer um das Ausscheiden der Schweizer Nati ablenken. Ich auf alle Fälle werde mir alle Mühe geben!  Florian Stalder