Montag, 30. April 2007

Giro del Trentino

1. Etappe: Zeitgleich mit Sieger Cunego auf Platz 14

 

Müde, aber zufrieden mit meiner heutigen Leistung melde ich mich vom Ziel der ersten Trentino-Etappe. Ich habe das Rennen in der Spitzengruppe beendet und mich zeitgleich mit dem Sieger Damiano Cunego platzieren können. Cunego war bekanntlich schon im Vorjahr Sieger und hat den Tarif auch heute ganz klar durchgegeben. Ich habe das Rennen nicht zuletzt dank meinem Teamkollegen Pascal Hungerbühler stets in guten Positionen und aufmerksam verfolgen können und bei km 125 zusammen mit vier anderen Fahrern einen Fluchtversuch unternommen. Die Equipe von Lampre hatte aber etwas dagegen und uns mit Tempoforcing  wieder eingeholt. Die heutige Etappe war für mich massgeschneidert. Wenn die Aufstiege nicht länger sind als 5 km, komme ich gut mit.

2. Etappe: 19. Rang in der Königsetappe, Rückstand auf den Sieger Damiano Cunego, 1.44 Minuten.

Die sehr starke Lampre-Mannschaft mit Trikot-Träger Cunego hat heute von Anfang voll auf's Tempo gedrückt um keine Fluchtgruppen wegkommen zu lassen. Mit der grossen Unterstützung meines heutigen persönlichen Volksbank-Teamhelfers Andreas Matzbacher (Danke und ein grosses Kompliment!!) bin ich gut über die ersten Berge gekommen. Der Schlussaufstieg war wie erwartet etwas zu lang für mich. Vier Kilometer vor dem Ziel fiel ich aus der Spitzengruppe zurück und kämpfte mich mehr oder weniger solo ins Ziel. Der 19. Rang mit 1.44 Minuten Rückstand darf sich aber sicher sehen lassen. Im Gesamtklassement belege ich nun den 18. Platz, 2.04 hinter  Damiano Cunego. Wie gestern siegte er auch heute und zählt in seiner gegenwärtigen Form zu den Hauptanwärtern für den Giro d'Italia-Sieg!

3. Etappe: In der 30-km-Abfahrt "das Loch" auf die Cunego Gruppe wettgemacht

Ein weiterer harter "Arbeitstag" ist zu Ende. Über den ersten Berg (der höchste der Tour mit über 1000 M Höhendifferenz) kam ich mit der Spitze. Meine Teamkollegen haben mich auch heute sehr gut unterstützt.  Am Passo Capovallo 30 km vor dem Ziel waren nochmals über 600m Höhendifferenz zu überwinden. Ich erreichte die Passhöhe in einer zweiten Gruppe, rund eine Minute hinter der Spitzengruppe. Die meisten hatten ein Interesse, den Rückstand wieder aufzuholen. So haben wir in der Abfahrt alles riskiert. Im 70-80 km-Tempo konnten wir den Rückstand auf die Cunego-Gruppe, die ihrerseits den Mexikaner Perez Caupio jagte, schrittweise reduzieren. Vier Kilometer vor dem Ziel haben wir "das Loch mit letzter Kraft zugefahren". Für eine Beteiligung am Sprint jedoch reichte die Kraft nicht mehr. Mein Rang 21 hat kaum Auswirkungen auf das Gesamt-klassement, ich habe einen Platz gewonnen, ich bin nun 17. mit 2.08 Rückstand. Bester Schweizer war heute Andreas Dietziker auf dem 6. Platz. Die heutige Etappe über 176,4 km wurde vom Italiener Stefano Garzelli vor dem Ukrainer Mikhailov Khalilov und dem Gesamtleader Damiano Cunego gewonnen. Der Mexicaner  Perez Caupio hatte sich am letzten Berg, 30 km vor dem Ziel abgesetzt und einen Vorsprung von fast zwei Minuten herausgeholt. In der langen Abfahrt zum Ziel schmolz sein Vorsprung kontinuierlich und 400 m vor dem Ziel wurde er eingeholt.

4. Etappe: Den 17. Platz im Gesamtklassement behauptet

Es ging mir gut heute. Unterstützt vom Wind haben wir die ersten 100km mit einem 46er-Stundenschnitt bewältigt. Da blieb keine Möglichkeit für eine Flucht. Ich habe mich im Sprint versucht, bin aber nicht so recht nach vorne gekommen und habe Platz 18 belegt. Ich bin aber sicher, dass ich einmal die entscheidende Lücke finden werde.... Damit konnte ich meinen 17. Rang im Gesamtklassement halten. Dreimal mit dem Sieger im Ziel, bei der Bergankunft nur 1.44 verloren, nie schlechter als auf Platz 21. rangiert -- ich darf mit meinem Abschneiden am Giro del Trentino sicher zufrieden sein.

 

Dienstag, 24. April 2007

Kein Gold beim Giro d'Oro

Heute haben wir den Giro d'Oro bestritten. Im sehr gut besetzten 1.1.-Rennen über 186 km wurde von Anfang an auf's Tempo gedrückt. Man spürte, dass sich die Cracks kurz vor dem Giro-Start in Hochform befinden. Ich fühlte mich eigentlich ebenfalls gut und konnte den ersten Berg in der Spitzengruppe (etwa als Fünfter) überqueren. Den langen Aufstieg auf das Hochplateau über dem Gardasee habe ich wohl etwas zu forsch angegangen und erlitt einen kleineren Einbruch. In die zweite Gruppe relegiert, gelang es uns leider knapp nicht mehr, nochmals zur 17-köpfigen Spitzengruppe vorzufahren. Nachdem immer mehr Fahrer von hinten aufschliessen konnten, liessen wir es lockerer angehen und erreichten das Ziel ca eine Viertelstunde nach dem überraschenden Sieger Dainius Kairelis aus Litauen. Meine Volksbank-Kollegen Pascal Hungerbühler und Harald Morscher spurteten um Platz 18 mit und belegten die guten Plätze 20. und 23. Ich hielt mich beim Sprint zurück und wurde 30.der 72 zeitgleich Klassierten.

 

Freitag, 20. April 2007

Settimana Ciclista Lombarda

Prolog: 17. Rang im Mannschaftszeitfahren

Im Prolog, einem Mannschaftszeitfahren über 3 km im Stadtzentrum von Bergamo haben wir den 17. Rang der 24 teilnehmenden Mannschaften belegt. Die Abstände waren relativ gering und alles war sehr eng.

1. Etappe: Mit der Spitzengruppe im Ziel

In der ersten Etappe ging es ausserhalb von Bergamo über 146 km. Ich habe mich wiederum gut gefühlt und das Team hat bestens für mich gearbeitet. Leider war der Schluss-Aufstieg vor dem Ziel zu wenig steil für einen Angriff. Die etwa 25 in der Spitzengruppe verbleibenden Profis haben ein horrendes Tempo angeschlagen. Im Sprint wurde ich leider etwas eingeklemmt, so dass für heute nicht ganz für eine weiteren Top-Klassierung reichte.

2. Etappe: Einbruch am letzten Berg; das Gesamtklassement ist weg...

Heute ging es mir nicht so gut. Schon an den beiden ersten Bergen hatte ich mehr Mühe, als mir lieb war. Die Teamkollegen haben mich wiederum gut unterstützt, aber am letzten 6-Km-Aufstieg fehlte mir die Kraft und ich musste die Spitze ziehen lassen. Mit 3.19 Rückstand belegte ich den 28. Rang und im Gesamtklassement bin ich nun 23.

3. Etappe: Eine Etappe für die Sprinter

In der heutigen Oster-Etappe haben wir für unsere Sprinter gearbeitet. Christian Pomer wurde am Schluss guter 15. Werner Riebenbauer belegte Platz 35 und ich wurde 44. in der Zeit des Siegers Ivan Quaranta. Im Gesamtklassement ergaben sich vor der morgigen Schluss-Etappe keine Veränderungen. Leader ist weiterhin der Russe Alexander Efimkin. Nachdem offenbar die Zeitmessung am gestrigen Tag nicht über alle Zweifel erhaben war, hat man meine Zeit im Gesamtklassement um 30 Sekunden nach unter korrigiert und ich finde mich jetzt auf Platz 20. mit 3.03 Rückstand.

4. Etappe: Speichenbruch statt Etappensieg

In der letzten Etappe der Lombardei-Rundfahrt wollte ich es nochmals wissen. Ich fühlte mich gut, und mein Solo-Angriff am letzten Berg schien erfolgversprechend. Leider haben mich meine Konkurrenten in der Abfahrt Richtung Ziel nochmals gestellt. Immer noch gut platziert, rechnete ich zuversichtlich damit, mich ganz vorne platzieren zu können. Bis mir ein Konkurrent in der letzten Kurve sprichwörtlich den Weg abschnitt. Durch das brüske Bremsmanöver erlitt eine Speiche am Vorderrad einen Defekt. Damit war es aus und vorbei mit dem erhofften Etappensieg -- stattdessen landete ich als einer der Letzten der Spitzengruppe auf Rang 32.

Gesamtklassement

Ich konnte einen Rang gewinnen: Mit Platz 19. erreichte ich immerhin den besten Gesamtrang in der Schlussabrechnung einer Rundfahrt.

Donnerstag, 5. April 2007

WG: Settimana Internazionale 27.-31. März 2007

Erste Halb-Etappe: Ich habe mitten im Feld der 194 Klassierten den 77. Rang zeitgleich mit dem Etappen-Vierten belegt. Angesichts des himmeltraurigen Wetters am Schluss zurückgehalten, um nicht in Stürze verwickelt zu werden.

Zweite Halb-Etappe: Wir haben mit dieser Zeit im 12-km-Mannschaftszeitfahren zwar nur den 21. Rang von 25 Mannschaften herausgefahren, doch der Abstand auf das Sieger-Team hielt sich mit unter einer Minute in Grenzen. Nach der krankheitsbedingten Absage von Gerhard Trampusch fehlt uns von Anfang an ein Mann.

2. Etappe: Sprung von Platz 151 auf Rang 45. Die zweite Etappe war wir erwartet sehr schwer. Aber ich darf zufrieden sein, ich habe mich während des ganzen Rennens gut gefühlt und den Kontakt zur Spitze erst im letzten Aufstieg (17%-Steigung) verloren. Mit dem 34. Rang konnte ich damit meine ansteigende Form unter Beweis stellen. Der Rückstand hielt sich mit 1.33 in Grenzen und im Gesamtklassement habe ich über hundert Plätze gewonnen.

3. Etappe: Hoch gepokert, verloren, aber dank Top-Ten-Platzierung trotzdem zufrieden! Heute lief es mir wieder ausgezeichnet. Es war ein Ausscheidungsrennen nach hinten. Zuerst in einer Hunderter-Gruppe, dann noch mit gut vierzig Konkurrenten, nahmen wir die 650m Höhendifferenz der 15km-Schluss-Steigung in Angriff. Knapp einen Kilometer vor dem Ziel habe ich -- wohl etwas übermotiviert und deshalb zu früh -- den Spurt angezogen. Platz 10 gibt mir die Gewissheit, dass es bald eine noch besser gehen müsste.

4. Etappe: Ein Husarenritt unseres Teamkollegen René Weissinger hat bei Kilometer Zwei begonnen und über vier Stunden lang gedauert. Zeitweise lag er über acht Minuten vor dem Feld. Weniger als 20 km vor dem Ziel wurde er eingeholt.

5.Etappe: Beste Saisonplatzierung und 7. Rang zum Abschluss! Wenigstens hat es heute nicht so fürchterlich geregnet wie gestern. Ich habe ganz zu Beginn mit zwei Konkurrenten (Cox und Maisto) einen Angriff lanciert; aber man hat uns nicht ziehen lassen und ca bei km 43 wurden wir wieder eingeholt. Meine Teamkollegen haben mich auch heute wieder bestens unterstützt. Vor allem Pascal Hungerbühler hat mir auf den engen und holprigen Strassen in vorbildlicher Weise "den Kurs freigehalten". Am Schluss fand ich mich in einer knapp 20-köpfigen Spitzen-Gruppe, in der sich alle Siegesanwärter befanden. Riccardo Ricco wurde Tagessieger, Scarponi schnappte dem bisherigen Leader Pierfelice noch den Gesamtsieg weg. Im Spurt um Platz 3 haben mich nur gerade die Italiener Lorenzetto, di Luca, Mazzanti und der Russe Efimkin geschlagen. Der 7. Platz ist nach meinem letztjährigen 5. Rang bei Paris-Bourges mein bestes Karriereresultat. Das Gesamtklassement konnte ich mit Rang 26 abschliessen. Das ist ebenfalls meine beste Klassierung an einer Rundfahrt. Die Gewissheit, ganz vorne mitzuhalten, gibt mir viel Mumm für die weiteren Rennen. Bereits am Donnerstag starten wir zur Lombardei-Rundfahrt.