Dienstag, 27. Oktober 2009

Ein kleiner Rückblick auf`s Jahr 2009

23.Oktober
Ein kleiner Rückblick auf`s Jahr 2009
Vor meiner Abreise in die Ferien noch einige Gedanken über die zurückliegende Radsaison.
Es war ein fantastisches Jahr im Dienste eines äusserst professionell und perfekt organiserten Team welches den Teamgeist, das mit- und füreinander gross auf seine Fahne geschrieben hat.
Ein Team welches über eine Infrastruktur verfügt die keine Wünsche offen lässt!!
An dieser Stelle ein grosses Dankeschön dem gesamten Staff für die hervorragende Arbeit die übers ganze Jahr, und das nicht nur während dem aktiven Rennbetrieb, geleistet wurde.
Dank recht häufigen Aufenthalten in Amerika und der fast tägliche Umgang mit meinen amerikanischen Kollegen lernte ich die englische Sprache auch noch etwas besser.
Vorallem aber lernte ich in Amerika eine neue, faszinierende Welt kennen.
Viele meiner Renneinsätze, wie z.B. die Irlandrundfahrt, die Tour of Gila in New Mexiko, die Tour of Missouri, die Tour de L`Ain oder die Wallonienrundfahrt, bestritt ich zum ersten Mal, was natürlich die Arbeit als Radprofi um so interessanter macht.
Ausser einer Lungenentzündung im März kann ich auf ein gesundheitlich problemloses Jahr zurückblicken. Auch von schweren Stürze blieb ich Gott sei Dank verschont.
Aus sportlicher Sicht bin ich mit der Saison 09 sicher zufrieden und freue mich, auch im 2010 fürs Team BMC im Einsatz zu sein.
Ich werde mich kurz vor Weihnachten wieder melden und bis dahin wünsche ich Allen nur das Beste.
So u itz ab i d`Ferie. Häbits Guet Florian

BMC `s Neuverpflichtungen

21.Oktober
BMC`s Neuverpflichtungen
Hallo zusammen,
noch etwas zu den Neuverpflichtungen BMC`s für nächstes Jahr.
Da wäre mal Alessandro Ballan, seines Zeichens Weltmeister im Jahre 08, aus dem Team Lampre.
Dann der amerikanische Meister Georges Hincapie vom Team Columbia- HTC.
Mit Karsten Kroon ( Saxo Bank), Sieger des Amstel Gold Race und Marcus Burghardt (Columbia- HTC), Sieger von Gent-Vevelgem wurden zwei Klassiker-und Eintagesspezialisten unter Vertrag genommen.
Weiter die drei Schweizer Steve Morabito und Michael Schär, beide vom Team Astana sowie Simon Zahner ( Bürgis Cycling Team).
Auch Mauro Santambrogio, Sieger des Rennens Tre Valle Varesine, ebenfalls ein Italiener aus dem Team Lampre wird nächstes Jahr für`s Team BMC am Start stehen.
Und zu guter Letzt der 22 jährige, äusserst talentierte Norweger Alexander Kristoff.
Ich werde mich Morgen noch einmal kurz melden und verbleibe bis dahin Florian

Paris - Tours

9.Oktober
Paris-Tours
Hallo zusammen,
noch etwas über das prestigeträchtige Rennen Paris-Tours von nächstem Sonntag.
Der Start zu diesem französischen Radklassiker, übrigens die 103. Austragung, erfolgt in Chartres im Departement Eure et Loire.
Nach 230 Km. durch mehrheitlich flaches Gebiet endet das Rennen auf der berühmten Avenue de Grammont in Tour.
Alle grossen Teams mit ihren starken Sprintern, mit Ausnahme des erkrankten Cavendish, werden am Start erwartet.
Für uns wird es der letzte grosse Einsatz dieser Saison sein!
Das Rennen wird ab 15.00 Uhr live auf Eurosport übertragen.
Aus Paris grüsst herzlich Florian
12.Oktober
Ein schnelles Rennen
Punkt 11.30 Uhr starteten etwa 200 Fahrer zum französischen Herbstklassiker Paris-Tours.
Nach schnellen 230 Km., immerhin legten wir die Strecke mit einem Durchschnitt von über 44 Kmh. zurück, siegte auf der Avenue de Grammont in Tours Philippe Gilbert aus dem Team Silence-Lotto vor Tom Boonen und Borut Bozic.
Auf den letzten 20 Km. durch hügeliges Gelände und über schmale Strassen entwickelte sich ein überaus spannendes Rennen.
Auf diesen letzten Kilometern lösten sich die oben erwähnten Fahrer vom Feld und verteidigten ihren minimen Vorsprung des immer in Sichtweite hinterher jagenden Feldes sehr hartnäckig.
Für mich verlief das Rennen eigentlich recht gut und mit 3 Min. Rückstand auf das Siegertrio belegte ich in einer grossen Gruppe den 79. Rang.
Anfangs nächster Woche, bevor es in die Ferien geht, werde ich euch liebe Radsportfans noch einige interessante Team-Neuigkeiten bekanntgeben.
Bis dahin Florian

Franco Belge / BEL

6. Oktober
3. + 4. Etappe der Franco Belge Rundfahrt
So, das hete mer,
auch diese Rundfahrt ist Geschichte.
Die zwei letzten Etappen dieser Rundfahrt waren etwas weniger lang als die zwei vorhergehenden, aber mit dem starken Wind vermischt mit leichtem Regen waren sie fast noch schwerer!
Wind von vorn, Wind von der Seite, Wind von hinten, stundenlang mit 45 Kmh. im Faden, bis irgendwann vor dir ein Sturz oder ein Defekt in die sicher ein Kilometer lange Einerkolonne ein Loch reist und du diese Lücke von nur wenigen Metern nicht mehr schliessen kannst!
Und schon kommst du , je nach dem wie gut oder wie schlecht du im Feld, sprich Einerkolonne positioniert warst, mit der zweiten, dritten oder gar mit der vierten Gruppe ins Ziel.
So geschehen auf der dritten Etappe wo ich mit der zweiten Gruppe mit ça 9 Min. Rückstand im Ziel eintraf.
Dann noch die vierte und letzte Etappe.
Mit wieder dem gleichen Abnützungskampf um vordere Positionen, der mir aber diesmal etwas besser gelang. Wie schon an der 1.+ 2.Etappe fuhr ich zeitgleich mit dem Sieger, diesmal als 52., über die Ziellinie.
Nächsten Sonntag bestreiten wir noch das Pro-Tour Rennen Paris - Tours das für uns zugleich den Saisonabschluss bedeutet.
Ich werde im Verlauf dieser Woche über dieses Rennen noch etwas näher informieren, z.B. über die live Übertragungszeiten am TV und bis dahin grüsst Florian
2.Oktober
Franco Belge 1.-4. Oktober
Hallo zusammen,
schon haben wir zwei Etappen der Franco Belge Rundfahrt hinter uns.
Wie der Name schon sagt fahren wir hier durch französisches wie belgisches Gebiet.
Beide Etappen waren mit 213 Km. und 225 Km. sehr lang und bei dem andauend starken Gegenwind auch ziemlich streng.
Auch gabs auf diesen kurvenreichen Strässchen wie gewohnt viele Stürze und Defekte, von denen ich bis jetzt, ausser einem platten Hinterrad, glücklicherweise verschont blieb. Und gings mal etwas weniger stressig zu und her sprang noch ein herrenloser Hund ins Feld der " abräumte " !!!
An beiden Tagen kam ich zeitgleich mit dem Sieger Tyler Farrar ins Ziel.
Ich hoffe dass die Wetterpropheten, welche für morgen Samstag Regen und Sturm ansagen, nicht recht erhalten.
Aus Poperinge grüsst Florian

GP. Jsbergues / FRA

21.September
GP d`Jsbergues FRA
Hallo zäme,
nach dem GP Wallonie am Mittwoch und dem GP Vlaanderen am Freitag, folgte am Sonntag noch der GP d`Jsbergues. Ein Rennen ganz oben im Norden Frankreichs, nahe der belgischen Grenze.
Wiederum ein Rennen über 200 Km. auf fast noch engeren Strassen als bisher und wieder ein Riesenfeld von nahezu 200 Fahrer.
Ab Km. 120 befand ich mich mit Vaugrenard, Mazzanti, Rovny und Anderen in einer hochkarätigen, etwa 15 Mann umfassende Spitzengruppe.
Dann, 7 Km. vor dem Ziel, das Feld spührbar im Nacken, zeitweise auch sichtbar, der Hammermann!!
Der Alptraum eines jeden Radrennfahrer`s.
Von einer Sekunde auf die Andere geht nichts mehr! Du hast keine Kraft mehr in den Beinen es ist als hätte dir jemand den Stecker gezogen, als wäre kein Benzin mehr im Tank oder was weiss ich. Einfach fertig !!!
Es ist zum verzweifeln, vorn fährt dir die Spitzengruppe unwiederstehlich auf und davon dem Ziel entgegen und hinten jagt das Feld heran, zieht gleich an dir vorbei und du kommst nach 203 Km., davon 80 Km. in der Spitzengruppe, total frustriert und abgeschlagen mit 58 Sek. Rückstand ins Ziel!
Gewonnen hat das Rennen Vaugrenard vor Mazzanti und Rovny.
Heute flieg ich von Brüssel zurück in die Schweiz und am 29.September wieder retour nach Belgien wo wir vom 1. - 4. August noch die Franco-Belge Rundfahrt bestreiten.
Aus Brüssel grüsst Florian

GP. Vlaanderen / Bel

19.September
GP Vlaanderen / BEL
Freitag 18.September 11.55 Uhr,
mitten im tiefsten Flandern, in einem Städtchen mit unaussprechlichem Namen, bei zum Glück schönem Wetter aber kräftigem Wind, stehst du mit 200 anderen Veloprofis auf der Startlinie zum GP Vlaanderen. Ein Rundkurs von 15 Runden à 12,2 Km. mit einer Totaldistanz von 183 Km.
Nach aussen gibst du dich locker doch in deinem Innern bist du sehr angespannt und äusserst konzentriert! Denn was jetzt auf dich zukommt kennst du genau.
In 5 Min. erfolgt der Startschuss und schon musst du mit ganzer Kraft in die Pedale treten und auf die erste 90° Kurve zuspurten, vor der Kurve so spät wie möglich abbremsen um nach der Kurve wieder voll anzutreten. So gehts durch unzählige Kurven und Ecken, über schmale Quartiersträsschen hinaus auf`s offene dem Wind ausgesetzten Gelände.
Hier draussen herrscht ein Kampf um Sein oder Nichtsein. Denn schon bald kommt ein etwa 800 Meter langer Kopfsteipflaster-Abschnitt den du in den vorderen Regionen des Feldes durchfahren musst. Bist du in der hinteren Hälfte kannst du schon bei der ersten Zieldurchfahrt unter die Dusche!!! Dann,mit etwa 50 Kmh. 4 Km. Windkanntenfahren und über enge Strassen wieder zurück zu Start und Ziel.
Und das 15 mal!! Nach einer Stunde wirst du schon 50 Km. zurückgelegt haben, nach 2 Std. das Doppelte und nach 3 Std.das Dreifache!!
Vielleicht ergatterst du bei der Verpflegung mal ein Bidon. sonst werden dich gegen Ende des Rennens Krämpfe plagen. Denn mit diesen Geschwindigkeiten ein Bidon zu ergreifen ist nicht ganz einfach.
Vielleicht erwischst du sogar die richtige Spitzengruppe oder kannst dich im immer kleiner werdenden Feld behaupten.
An Stürze oder Defekte denkst du wohlweislich nicht!
Noch einmal ein Blick zur Wetterfahne die steif im Wind steht.
12.00 Uhr der Startschuss fällt.
Spitzengruppe nicht erwischt aber mit dem kleinen Feldchen angekommen.
Aus Flandern grüsst Florian