Sonntag, 27. April 2008

Giro del Trentino

Start mit Zeitfahren: Zum heutigen Start des Giro del Trentino stand ein Zeitfahren über knapp 10 Kilometer auf dem Programm. Ich habe offenbar die Anstrengungen vom Sonntag noch nicht ganz verdaut und fuhr im harten Gegenwind unter meinen Erwartungen. Ich wurde 134. mit 1.15 Rückstand.

Mit der Spitze im Ziel: Heute ging es von Anfang in die Berge. Kurz nach dem Start zwei kleinere Pässe, der Udalrico und der Sopramonte. Ich konnte gut mithalten. Nach 130 km waren noch zwei Schlaufen zu fahren, wobei in beiden Runden der Costermanopass zu überqueren war. Es bildete sich eine rund fünfzig Mann starke Spitzengruppe mit Andreas Dietziker und mir. Der Berg war für mich zu wenig steil und es hatte zu viele Haarnadelkurven. Durch die vielen Kurven und die grosse Spitzengruppe gab es einen richtigen Handorgeleffekt. Immer wieder abbremsen, beschleunigen usw. und das bergauf…. Für einen Sprint war mir die Gruppe zu gross und zu viele Sprinterasse drin. Immerhin bin ich zufrieden, in der Siegerzeit, als 39. klassiert zu sein. Gewonnen hat Stefano Garzelli, ITA. Im Gesamtklassement bin ich nun 58. mit1.13 Rückstand.

Weitere Top-Ten-Platzierung: Heute stand die Königsetappe des Giro del Trentino auf dem Programm. 180 km vom gestrrgen Zielort nach Folgaria über 180 km. Nach 120 Kilometern ein Anstieg über mehr als 1100 Höhenmeter. Ich fühlte mich den ganzen Tag gut und spürte, dass ein Top-Resultat drinliegen könnte. Auf den letzten 50 Kilometern ein ständiges Auf und Ab auf den Höhen von Folgaria und Laveredo, einem Ski-, Wander- und Langlaufgebiet. Die Italiener, wenige Tage vor dem Giro in Bestform, legten ein Höllentempo vor. An der letzten Steigung wo es zum zweitenmal über den Passo Mosso ging, musste ich die Spitze etwas abreissen lassen und riskierte in der kurzen Abfahrt Richtung Ziel nochmals Kopf und Kragen, um wieder heranzukommen. Es gelang und in der 15-köpfigen Gruppe, die 12 Sekunden hinter Vincenzo Nibali ins Ziel kam, wurde ich 9. Damit verbesserte ich mich im Gesamtklassement auf den 24. Rang mit einem Rückstand von 1.28.

Gelungener Abschluss: Die letzte Etappe am Giro del Trentino war nochmals ganz schwer. Das Streckenprofil war einigermassen komisch. Zuerst mal fast 60 Kilomter nur bergab von 1200 auf 200m, dann folgte ein kurzes, nervöses Flachstück und der Auftsieg zum 1400 m hohen Mendelpass. Drei Kilometer vor dem Bergpreis musste ich die Spitze ziehen lassen. Von hinten rückten aber Teamkollege Andreas Dietziker und Weltmeister Paulo Bettini auf und wir konnten in der Abfahrt wieder zur Spitzengruppe aufschliessen. Beim Schlussanstieg zum Thermalkurort Pejo Fonti auf 1400 m.ü.M. legten die Italiener weiterhin ein Höllentempo vor. Andreas konnte mich in den ersten Kehren noch in eine gute Position manövrieren. Danke! Es ging sowohl um den Etappen- als auch noch um den Gesamtsieg. Sieger der Etappe wurde Stefano Garzelli. Vincenzo Nibali verlor als 10. nur sechs Sekunden und konnte den Gesamtsieg verteidigen. Mit 25 Sekunden Rückstand konnte ich den 18. Platz, vor "Cracks" wie Giro-Sieger Danilo Di Luca, Paolo Savoldelli, Franco Pellizzotti, Sergei Honchar und Weltmeister Paulo Bettini erreichen. Im Gesamtklassement rückte ich damit unter die ersten zwanzig (19.) vor. Mein Rückstand (1.47) kommt zum grössten Teil aus dem Zeitfahren. Gegen den heftigen Wind habe ich am ersten Tag 1.15 Rückstand in Kauf nehmen müssen.