Donnerstag, 19. Juli 2007

Österreich-Rundfahrt: Schnee und Hitze

Die Österreich-Rundfahrt glich manchmal eher einer Wintersport-Veranstaltung



Harziger Start bei Wetterkapriolen


War es in der 1. Etappe witterungsmässig noch einigermassen angenehm, so war die2. Etappe über 194 km vom Zillertal nach Salzburg war alles andere als schön.Je länger die Etappe dauerte je nässer und kälter wurde es. Das ist nicht mein Ding. Das "Tüpfi auf dem i" war dann noch ein Massensturz 10 km vor dem Ziel. Wir, Pascal Hungerbühler und ich, hatten keine Chance mehr ausfzuschliessen. So nahmen wir es gemütlich und kassierten 3.45 Rückstand.


3. Etappe: Scheisswetter! Ich bin fast erfroren


Es war weiterhin sehr kalt und sehr nass, heute beim Start in Salzburg zur Etappe mit dem Ziel Skiwelt-Cup-Ort Kitzbühel. Die Temperatur wäre am anfang auch eher für ein Skirennen geeigneter gewesen. Wie gestern fror ich in den ersten Rennstunden jämmerlich. Mannschaftsmässig waren wir in einer guten Position. Unser Josef Benetseder lag bis zum Schlussaufstieg in einer Spitzengruppe. Vorbei am Stanglwirt in St. Johann haben wir vor Kitzbühel dann unseren Kapitän Gerrit Glomser in eine gute Position für den Aufstieg auf das Kitzbüheler Horn gebracht. Mit seinem 7. Rang und dem Rückstand von 2.34 hat er sein Ziel heute wohl nicht ganz erreicht, aber die Tour ist noch lange und die schwierigste Etappe folgt schon morgen. Vorgesehen ist die Überquerung des 2580 m hohen Grossglockner-Passes, wenn bis dann der Schnee geräumt ist.


Ich habe die 950m Höhendifferenz des Schlussaufstiegs zusammen mit Teammitglied Andreas Matzbacher bewältigt und bis als 57. mit gut neun Minuten Rückstand eingetroffen. Im Hotel haben wir dann noch die Schlussphase der 4. TdF-Etappe gesehen. Wahnsinn, jetzt gewinnt mein Clubkollege vom Ciclo Club Ostermundigen/Bern, Fabian Cancellara auch noch Rennen mit Massensprint!! Herzliche Gratulationen und Grüsse aus Kitzbühel.


4. Etappe: Aufgetaut und in der Königsetappe auf Platz 12 gefahren


Die heutige Königsetappe über den Grossglockner verlief für unser Team ganz erfolgreich. Wir haben uns von Anfang an präsent verhalten und konnten am Schluss mit dem 2. Rang von Gerrit Glomser das bisher beste Etappen-Resultat feiern. Mir ist es gut ergangen. Zwar war es am Anfang und am Grossglockner immer noch sehr kühl, aber nicht so wie gestern, als mir die Kälte schon nach der ersten Stunde alle Kraft aus dem Körper gezogen hat.


Das Schmelzwasser auf der Strasse über den fast 2600 m hohen Berg war gerade bei der Abfahrt nicht ungefährlich. Dank dem Umstand, dass Andreas Matzbacher in der letzten Rennstunde in einer Fluchtgruppe war, konnten wir uns für den Schlussanstieg nach Prägarten etwas schonen. Wir achteten wieder darauf, unseren Leader gut zu verpflegen und in eine gute Position zu bringen und damit war unsere und meine Arbeit eigentlich getan.


Dass ich nur 55 Sekunden hinter dem Sieger und nur 20 Sekunden hinter der Spitzengruppe auf Platz 12 im Ziel ankam, zeigt mir, dass meine Form immer noch gut ist. Im Gesamtklassement habe ich mich um 60 Plätze auf Rang 23 vorgearbeitet, aber das ist nicht wichtig. Weiterhin fahren wir alle für Gerrit.


5. Etappe: Glücklose Flucht


Die heutige 207 km lange Etappe wurde vom Belgier Meersman gewonnen, der bei einer langen Flucht fast neun Minuten vor uns eintraf. Unsere Sprinter versuchten, die besten Plätze im Hauptfeld zu ergattern. Christian Pömer wurde 12. Ich habe bei Kilometer 62 einen Fluchtversuch unternommen, der aber bald gekontert wurde. Am Schluss wurde ich 78. im Hauptfeld. Leider hat mein Schweizer Mannschaftskollege Pascal Hungerbühler das Rennen aufgeben müssen.


6. Etappe: Etappensieg für Gerrit


Sorry, dass ich mich erst heute melde aber ich bin mehr oder weniger krank. Die Nässe, die Kälte und jetz diese Hitzetage sind nicht spurlos an mir vorübergegangen. Ich spüre, dass mein Körper ausgelaugt ist und ich eine Pause brauche. Ich bin froh. wenn morgen alles vorüber ist und ich mich zuhause erholen kann.Gestern durften wir endlich eine Etappe der Österreich-Rundfahrt gewinnen. Nach mehreren Spitzenplatzierungen gewann GerriGlomser die Etappe nach Semmering. Ein verdienter Lohn für unseren Team-Captain und für die ganze Mannschaft. Ich bin mit der ersten Hauptgruppe ins Ziel gekommen und habe gut sieben Minuten verloren.



7. Etappe: Zeitfahren


Heute ist mir das Zeitfahren trotz meinem Gesundheitszustand noch einigermassen gelungen. Auf den Sieger und neuen Leader Stjn Devolder habe ich zwar über die 24 Km 3.15.verloren, aber auch der Zweite lag schon fast eine Minute zurück.


8. Schluss-Etappe: Hitze, Fieber und ultraschnelle Etappe


Ich habe mich trotz meiner Erkältung an den Start der letzten Etappe begeben. Bei grosser Hitze wurde von Anfang voll gefahren. Das Stundenmittel betrug über die gesamte Etappe 45.68 Kilometer. Sieger wurde der deutsche Junioren-Weltmeister Gerhard Ciolek. Mein Rückstand betrug 21 Sekunden und im Gesamtklassement schaute der 36. Platz heraus.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Beat Zberg ist Schweizer Meister



Erste Verfolgergruppe an der SM

Das erwartet schwere Meisterschafts-Rennen ging heute bei besten Bedingungen in der Umgebung von Olten in Szene. Entgegen meiner Annahme bildete sich schon in der zweiten Runde eine hochkarätige Spitzengruppe mit acht Konkurrenten, u.a. Beat Zberg, Fabian Cancellara, David Loosli, Michael Albasini und meinem Team-Kollegen Pascal Hungerbühler. Der Vorsprung der Gruppe pendelte sich so bei vier Minuten ein. Weil Pascal vorne mitfuhr, war es nicht an mir, Nachführarbeit zu leisten.

Das taten vorab Martin Elmiger und die Astana-Leute. Nachdem wir in der neunten Runde bis auf 2.30 herankankamen, verschärften die Spitzenleute das Tempo wieder und in Runde 11 griff Beat Zberg an und konnte nach 205 km als Solosieger seinen ersten Schweizer Meistertitel in seiner 13-jährigen Profikarriere herausfahren. Auf die weiteren Podestplätze kamen die Berner Fabian Cancellara und David Loosli. Für meinen Teamkollegen Pascal Hungerbühler schaute der gute 5. Platz heraus. Ich bin mit meiner Form aber ganz nicht mit meiner Platzierung zufrieden. Immerhin konnte ich mich in der Endphase noch von meinen Verfolgern lösen und wurde Achter.